Holzminden (red). Als Stadt Holzminden können wir stolz und froh sein, dass uns 13,2 Millionen Euro für den Neubau eines Gebäudes für die „Soziale Arbeit“ an der HAWK zugesprochen wurden. Auch als Teil des Hochschulverbundes Göttingen-Hildesheim-Holzminden dürfen wir uns mächtig freuen. Sowohl das HAWK-Präsidium als auch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hätte ohne weiteres anders entscheiden können. Das gilt einerseits mit Blick auf die Verwendung des Geldes – also die Frage, WOFÜR werden diese Steuergelder eingesetzt. Und das gilt ebenso mit Blick auf die Frage, WO unser stärkster Studiengang „Soziale Arbeit“ künftig sein Zuhause haben soll. Als Bürgerinitiative PRO HOCHSCHULE möchten wir Ministerium und Hochschulleitung an dieser Stelle noch einmal von Herzen danken für diese Entscheidung. Zeigt sie doch starkes Vertrauen in unseren Standort und eine Bejahung und Wertschätzung der Arbeit der Lehrenden und Lernenden, der Forschenden und Mitarbeitenden hier in Holzminden. Wie wirkt es da auf die Entscheider in Hildesheim und Hannover, wenn wir uns jetzt so sperrig zeigen? 

Die Stadt Holzminden leidet massiv am demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel. Die Studiengänge der HAWK ermöglichen es Holzmindener Insitutionen und Unternehmen – nicht nur im sozialen Bereich – direkt Studenten anzusprechen und als künftige Mitarbeiter zu gewinnen. 

Nehmen wir also das großzügige und keineswegs selbstverständliche „Go!“ für unseren Neubau an den Teichen an und setzen jetzt zügig um! Wir sollten nicht Dinge diskutieren, die bereits ausführlich von Fachleuten erwogen und geprüft, durchdacht und bewertet wurden. Bei „Mensch-ärgere-dich nicht“ käme niemand auf die Idee, nach langem Spiel freiwillig seine Männchen wieder „auf Start“ zu stellen. Wir als Vorstand haben das Vertrauen, dass die Entscheider sich an ihre Vorgaben gehalten haben und das auch weiterhin tun: eine machbare Lösung finden, die wirtschaftlichste Lösung für den Einsatz der Steuergelder bevorzugen, Naturschutz und Denkmalschutz beachten und schließlich auch „schön bauen“. Das alles kann und wird die Stadt Holzminden im weiteren Verfahren steuern und beeinflussen. Sie kann durch den zu erstellenden Bebauungsplan und durch die dann folgende Baugenehmigung Vorgaben dafür machen, dass das neue Gebäude die Stadt und die Teichanlagen aufwertet. 

Die „Soziale Arbeit“ ist unser größter und damit wichtigster Studiengang in Holzminden. Seit vielen Jahren akzeptieren Studierende, Professorinnen und Professoren sowie alle weiteren Mitarbeitenden geduldig, ein absolutes Provisorium. Seit das Gebäude Hafendamm geschlossen werden musste, lehren und lernen diese Menschen in verstreuten Räumlichkeiten oder arbeiten in Großraumbüros. Es ist an der Zeit, dass wir diesem Studiengang das zurückgeben, was unser stärkstes Verkaufsargument war: Ein enges und vertrautes Zusammenarbeiten „Tür an Tür“, wo jeder jeden kennt und wo auf diese Weise beste Ergebnisse erzielt werden. Machen wir uns nichts vor: „Soziale Arbeit“ kann man auch woanders studieren oder lehren! Wo wir vor 15 Jahren zu den Vorreitern gehörten, müssen wir uns jetzt im Breitensport behaupten. Dafür brauchen wir einen hochattraktiven Campus! Gerne neu und modern, gern perfekt zugeschnitten auf die Bedürfnisse.

Lieber Rat der Stadt Holzminden, auch Ihnen gilt unser Dank für die im März 2020 (!) getroffene Entscheidung für den Neubau an den Teichanlagen. Bitte setzen Sie gemeinsam mit der Stadtverwaltung und der Hochschule jetzt zügig um. 

Anja Beineke, Elke Briese und Jens Ebert 
Vorstand der Bürgerinitiative PRO HOCHSCHULE

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