Holzminden. Die HAWK ist für Holzminden von immenser Bedeutung. Auch und gerade der Studiengang „Soziale Arbeit“ ist ein Segen für Holzminden, die vielen Studierenden beleben die Stadt.
Die HAWK braucht schon länger ein neues Gebäude, das ist unbestritten. Das bisher genutzte Gebäude am Hafendamm ist kaputt, es muss etwas Neues her. Die HAWK-Spitze hat sich nun aus ökonomischen Gründen auf das Grundstück an der Böntalstr. in den Teichanlagen kapriziert.
Die Teichanlagen sind denkmalgeschützt, einen Turm kann man da nicht bauen, es wird dann wohl auf einen Riegel hinauslaufen. Weiter ist unbestritten, dass dort viele alte Bäume stehen, es leben dort Fledermäuse, es finden dort jährlich Feste statt; dieses Gelände ist den Holzmindenern wichtig.
Als Bürgermeister, der mit großer Mehrheit von den Holzmindenern gewählt ist, sollte man die immer wieder geäußerten Willensbekundungen der Bürger, diesen Park zu erhalten, zumindest in Betracht ziehen. Hier sei auf den ISEK-Prozess verwiesen, wo eine große Mehrheit sich für eine Aufwertung der Parkanlagen ausgeprochen hat. Nicht zu vergessen der Beschluss des Stadtrates vom letzten Jahr, die Neugestaltung der Parkanlagen endlich anzugehen.
Dass der HAWK-Präsident für den Neubau ist, ist legitim, dafür kann und muss er natürlich auch werben. Dass nicht alle damit einverstanden sind und das auch (u.a. mit ihrer Unterschrift) äußern, ist in offenen Gesellschaften üblich und gängige Praxis.
Dass die Verwaltungsspitze zusammen mit dem Baudezernenten eine Pressekonferenz mit der HAWK ausrichtet, ist zumindest bemerkenswert.
Die Berichterstattung geht weiter mit der CDU, vom TAH schön in Szene gesetzt vor dem Haarmanndenkmal. Es wird „gegeißelt“, vom Treiben der Grünen gesprochen, von Beschädigungen, Abwertung, Populismus, Unsachlichkeiten und Halbwahrheiten. Starker Tobak, klingt nach Wirtshaus in Bayern. Worum geht’s? Es werden Unterschriften gesammelt gegen die Bebauung der Parkanlagen. Gute basisdemokratische Übung. Wie die CDU weiß, auch ohne Rechtswirkung. Also warum die Aufregung? Das erfährt man leider nicht, der CDU-Artikel gibt hierüber keinen Aufschluss.
Es wird viel von Gerüchten (Belke) bzw. Unsachlichkeiten, Halbwahrheiten (Schünemann) erzählt, welche das sind, erfahren die Leser nicht.
Ein Neubau in den Teichanlagen wäre ohne Zweifel für die Studierenden und die Lehrenden eine tolle Sache. Dieser Neubau würde aber auf Kosten der übrigen Holzmindener Bürger entstehen, die einen Teil ihrer geliebten Parkanlagen abgeben müssten. Dies muss von der Politik und der HAWK abgewogen werden. Dass nicht alle Hurra schreien, müssen die Beteiligten auch akzeptieren.
Gemeinsam könnte der Park von beiden genutzt werden, und noch besser, wenn er -wie der Rat beschlossen hat, endlich aufgewertet wird.
Dazu muss nicht im Park studiert werden. Seit dem Beschluss des Rates von 2020, im Park bauen zu können, ist viel passiert. Es gibt mittlerweile soviel Leerstand (Commerzbank, NP-Markt) rundherum, da darf der Bürger auch etwas mehr Kreativität in der Standortsuche erwarten. Anschließende Erholung im neugestalteten Park, für alle Holzmindenerinnen und Holzmindener, für Studierende und Lehrende, das ist, was wir uns unter Lebensqualität vorstellen.
Unterzeichner:
Thomas Brill, Wählergruppe Lebendiges Holzminden
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