Holzminden (red). Aufgrund der weiterhin nicht zufrieden stellenden Dienstleistungen des Linienbusbetreibers Regionalbus Braunschweig GmbH (RBB) in Teilen des Landkreises Holzminden hat der Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) als Aufgabenträger des Öffentlichen Personennahverkehrs der RBB inzwischen eine zweite Abmahnung erteilt.
Gleichzeitig hatte der ZVSN zusammen mit dem Landkreis Holzminden das Unternehmen RBB zu einem Aufklärungsgespräch eingeladen, um über die aktuelle Lage des Linienbusverkehrs aus Sicht des beauftragten Unternehmens RBB einen aktuellen Sachstand und Lösungsvorschläge für die zahlreichen Fahrtausfälle zu erhalten.
In dem Gespräch betonte die RBB ihrerseits, dass das Unternehmen verschiedene Maßnahmen plant, um zeitnah zumindest den von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen GmbH (LNVG) als Aufsichtsbehörde genehmigten Notfahrplan zu erfüllen. Oberste Priorität hat für den ZVSN und den Landkreis Holzminden die Sicherstellung der Schülerbeförderung zum Schuljahresbeginn am 17. August 2023. ZVSN und Landkreis Holzminden forderten eindeutig, dass von der RBB an diesem Tag und nachfolgend ein reibungsloser Verkehr zu erfolgen habe.
Unabhängig von den Gesprächen zwischen ZVSN, Landkreis Holzminden und der RBB hat der Landkreis Hameln-Pyrmont inzwischen zusätzlich zu den ohnehin beauftragten RBBBussen auf der Linie 524 ab Schuljahresbeginn am 17.08.2023 bei seinem landkreiseigenen Verkehrsunternehmen VHP („Öffis“) einen Notverkehr beauftragt. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten „freigestellten Schülerverkehr“, bei dem ausschließlich Schülerinnen und Schüler transportiert werden von und nach den zu Bad Pyrmont gehörenden und somit im Landkreis Hameln-Pyrmont liegenden Bergdörfern (Kleinenberg, Großenberg, Eichenborn, Neersen, Baarsen). Diese Schulbusse sollen jeweils kurz nach den jeweiligen veröffentlichten Abfahrtszeiten der Linie 524 verkehren. Ein genauer Fahrplan wird vom Landkreis Hameln-Pyrmont in Kürze veröffentlicht.
Die Busse fahren explizit nicht die in der Samtgemeinde Bodenwerder-Polle im Landkreis Holzminden gelegenen Ortschaften, insbesondere also nicht Ottenstein, Glesse und Lichtenhagen an. Die Schülerinnen und Schüler aus diesen Ortschaften fahren weiterhin mit den regulär beauftragten RBB-Bussen der Linie 524. RBB hat – wie ausgeführt - dem ZVSN gegenüber zugesagt, dass der Schülerverkehr ab Schuljahresbeginn regulär verkehren wird.
Die vom Landkreis Hameln-Pyrmont umgesetzte Lösung paralleler Busse ist nicht die vom ZVSN favorisierte Option: Der ZVSN hatte vorgeschlagen, dass RBB eigenes zusätzliches Personal im Tausch mit anderen durch RBB bedienten VHP-Linien im Bereich der Linie 524 einsetzt, um die Linie wieder verlässlicher zu gestalten. Diese Lösung wurde leider nicht aufgegriffen.
