Holzminden (zir). Zum wiederholten Male stand die Thematik der Neugestaltung der Schullandschaft in Holzminden auf der Tagesordnung des Ausschusses für Bauen, Umwelt, Mobilität und nachhaltige Entwicklung, der diesmal zusammen mit dem Ausschuss für Schule und Sport tagte. Am Abend des 16. August ging es spezifisch um den neuen Standort der neuen Grundschule. Es galt eine Einigung darüber zu finden, ob die neue Grundschule an der Liethstraße gebaut werden soll oder ob eine Zusammenlegung mit der Förderschule bzw. der Abriss des ehemaligen Campe 1 und der Neubau an der Wilhelmstraße erfolgen solle.
Zwei Stunden wurde die Thematik ausführlich in den Ausschüssen diskutiert. Dabei führte Frank Rössel, Mitglied des Kreiselternrates, ein starkes Argument hervor: Die Verkehrslage an der Liethstraße sei bereits strapaziert. „Sollte dort die neue Grundschule entstehen, hätten wir ein Problem, was die Verkehrs-, Beförderungs- und Parksituation betreffe. Bereits jetzt ist Straße verkehrstechnisch überlastet“, so Rössel. Stattdessen hält er den Jahnplatz für einen geeigneten Standort, da die dortige Sporthalle eine gemeinsame Nutzung aller Schulen ermögliche. Der Jahnplatz würde allerdings nach Matthias Moersener, Leiter des Amts für Jugend und Familie, sieht jedoch einige Probleme, die mit dem Jahnplatz einhergehen. Zu einem habe er starke qualitative Bedenken, wenn die Förderschule und die Grundschule ein Gebäude teilten, zum anderen würden sich auch flächentechnischen Probleme ergeben.
Anders sieht das Alexander Titze, Fraktionsvorsitzender der Grünen Holzminden: „Eine Zusammenlegung der Förderschule und Grundschule würde viele Synergien mit sich bringen“. Als Beispiele bringt er die gemeinsame Nutzung der Sporthalle, aber auch die von Räumlichkeiten innerhalb des Schulgebäudes, die wiederum auch finanzielle Synergien mit sich brächten. Stellvertretender Fraktionsvorsitzender, Peter Ruhwedel, ebenfalls von den Grünen, fügt dem hinzu: „Der Standort Wilhelmstraße würde einen Abriss des Campe 1 mit sich ziehen. Ein Abriss bedeutet Kosten von mehreren Millionen Euro, die sich letztendlich auf den Landkreis auswirken werden. Dabei muss sowohl der Landkreis als auch die Stadt sparen.“
Dirk Reuter von der SPD erinnerte den Ausschuss schließlich daran, dass die Billerbeckstraße ebenfalls mit eingeplant werden könne, zum Beispiel für einen Trakt zwischen Förderschule und Grundschule, bei dem gemeinsam nutzbare Räumlichkeiten gebaut werden können. Nicole Christoph, ebenfalls von der SPD und Matthias Moerserner fügten dem hinzu, dass sowohl Eltern als auch die jeweilige Schulleitung mit in die Entscheidung einzubeziehen seien.
Frauke de Vries, Leiterin der Förderschule, argumentierte, dass eine Synergie durchaus bestehen könne. Die Problematik, die die Schulleiterin sieht, seien die Außenanlagen. „Die Außenanlagen sind sehr wichtig für unseren Schulbetrieb. Daher ist eine möglichst große Fläche von großer Wichtigkeit“, so de Vries. Eine Sprecherin für die Karlschule schloss sich der Argumentation an. Weiter wird befürchtet, dass es zu einer Stresssituation bezüglich der Sporthalle kommen könnte. Das sei die größte Angst der jeweiligen Schulen.
Nach einer Unterbrechung von zehn Minuten, in der sich die Fraktionen berieten, einigten sich die Fraktionen auf folgenden Beschluss: Der Neubau einer Grundschule soll am Standort Wilhelmstraße (Campe 1)/ Jahnplatz erfolgen. Dabei soll das Gelände der Billerbeckstraße miteinbezogen werden. Zielgerichtete Verhandlungen mit dem Landkreis zur Realisierung eines gemeinsamen Schulbaus mit der Förderschule GE seien unverzüglich aufzunehmen. Die Schulleitungen sowie die Schulvorstände sollen frühzeitig mit einbezogen werden. Ausreichende Außenflächen seien zu realisieren. Die Verhandlungen mit dem Landkreis seien sofort aufzunehmen. Über den Fortschritt soll im nächsten Schulausschuss bzw. Bauausschuss zu berichtet werden.
Sowohl der Bauausschuss als auch der Schulausschuss stimmten einstimmig dafür.