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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Holzminden (red). Der Sommer kehrt zurück und soll in den nächsten Tagen viel Sonnenschein und hohe Temperaturen nach Niedersachsen bringen. Ausruhen im Schatten, Abkühlung, viel trinken – die Strategien in der Tierwelt bei entsprechender Wärme sind den menschlichen zum Teil recht ähnlich. Doch wie genau gehen Vögel mit der Hitze um?

Sonnenbad zur Gefiederpflege

Erstaunlicherweise lassen sich immer wieder Vögel beobachten, die der Hitze zum Trotz mitten im Sonnenlicht stehen bzw. liegen. Denn genau wie für den Menschen hat die Sonne auch für die Vogelwelt ihren Reiz. Häufig sieht man jetzt zum Beispiel Drosseln, die gar minutenlang regungslos an einer Stelle verharren und einfach die Sonne genießen. Manche Vögel wie der Zaunkönig legen sich dazu sogar platt auf den Boden und breiten weit die Flügel und den Schwanz aus. „Solche Sonnenbäder dienen der Körperpflege“, erklärt Tanja Frischgesell vom NABU Holzminden. „Sie bekämpfen Parasiten auf den Federn und das Gefieder wird geschmeidig gehalten.“

Kühles Lüftchen bevorzugt

Doch das Positionieren auf freier Fläche kann auch dazu dienen, bestehende Luftströmungen für die Abkühlung zu nutzen. Überschüssige Wärme kann über unbefiederte Körperpartien am Kopf, an den Flügeln sowie den Beinen abgegeben werden, da diese von der kühlenden Luft umweht werden. Wasservögel stellen sich häufig mit den Beinen ins kühlende Wasser, Amseln oder Rabenkrähen sitzen oft mit weit geöffnetem Schnabel da und atmen schnell ein und aus, ähnlich wie hechelnde Hunde. Das ist das sogenannte Kehlsackhecheln, ein besonderes Verfahren zur Wärmeabgabe. Dabei werden Rachen und Lunge einbezogen und vergrößern so die Wärme abgebende Körperoberfläche.

Anrüchiges Kühlsystem

Der Storch hingegen hat ein eher anrüchiges Kühlsystem entwickelt: Als Sonnenschutz benutzt er flüssigen Kot, mit dem er seine Beine beschmiert. Deshalb erscheinen die Beine der Störche an heißen Sommertagen oft weiß. Das im Kot enthaltene Wasser entzieht beim Verdunsten dem Körper Wärme.

So können Sie helfen

Für alle, die dazu beitragen wollen, dass wildlebende Vögel mit der Wärme gut zurechtkommen, hat die NABU-Regionalgeschäftsstelle Weserbergland einige praktische Tipps zusammengestellt:

Schattige Plätzchen sind gefragt

Die Vögel nutzen noch viele weitere, auch uns bekannte Strategien, um sich abzukühlen. Zuallererst ist der Rückzug in schattige Bereiche eine effektive Methode, um vor allem der Mittagshitze zu entgehen. Des Weiteren hilft es, an einer kühlen Stelle still zu verharren, denn umso geringer die Körperaktivität, desto weniger Körperwärme wird produziert. „Aus diesem Grund sind für die Vögel und andere Tiere naturnahe Gärten mit Bäumen und Büschen so wichtig, denn kahle Steinwüsten bieten keinen Sonnenschutz und heizen sich zudem stärker auf“, so Regionalgeschäftsstellenleiterin Christine Koziol.

Ausreichend trinken

Dennoch ist der Wasserverlust des Körpers bei hohen Umgebungstemperaturen nicht zu verhindern, weshalb auch die Tiere gerade an besonders heißen Tagen viel trinken müssen. Damit die Suche nach dem kühlen Nass keine Strapaze wird und weil viele natürliche Wasserquellen aufgrund der Wärme austrocknen können, helfen den Tieren diverse Angebote im Garten, z. B. Wasserschalen oder Flachwasserzonen von Teichen. Diese können von Vögeln außerdem als Badestelle genutzt werden. Um Krankheitserregern vorzubeugen, sollte das Wasser in Vogeltränken allerdings täglich ausgetauscht werden. Darüber hinaus können sie schnell zu einem „unbeabsichtigten Vogelbuffet“ werden – für Katzen! Diese sollten sich auf keinen Fall an die Vogeltränke anschleichen können. Am besten eignen sich freihängende Vogeltränken aus Keramik, wie sie auch im UmWeltladen in Holzminden erhältlich sind.

Auch Insekten brauchen Wasser

Auch die Bienen, Wespen und Käfer benötigen dringend Wasser. Wenn kein Teich oder keine Wasserschale in der Nähe ist, kann dies tatsächlich zum Problem für Insekten werden. Das Wasser wird nicht nur als Durstlöscher, sondern auch zum Bau der Nester benötigt. Eine einfache Methode, um Insekten schnell, nützlich und vor allem einfach „unter die Flügel zu greifen“, ist das Aufstellen einer flachen Schale mit Steinen und Moos als sichere Landefläche. Auch hier gilt, das Wasser täglich auszutauschen.

Für Rückfragen

NABU-Regionalgeschäftsstelle Weserbergland, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., Webseite: www.NABU-weserbergland.de

Foto: NABU/CEWE/Sandra Malz

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