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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Fürstenberg (red). In enger Zusammenarbeit mit Projekt Begegnung hat das Museum Schloss Fürstenberg das außergewöhnliche Projekt „Blick über den Tellerrand. Fremde Länder – fremde Sitten?“ umgesetzt. Stolz wurde nun im Museum nach einer erlebnisreichen Woche das Ergebnis präsentiert: Ein Kochfilm, an dem die 16 vom Kreis Höxter in der Jugendbildungsstätte Fürstenberg untergebrachten Jugendlichen, die ohne Eltern auf der Flucht sind, vor und hinter der Kamera mitgewirkt haben.

Es fehlte nur der rote Teppich vor dem Gebäude, ansonsten hatte diese Premiere im schicken Ambiente des Museums Schloss Fürstenberg einiges zu bieten. Das Popcorn wurde stilvoll in den Champagnerbechern „Sip of Gold“ von Sieger by Fürstenberg gereicht – in Schwarz für salzig und in Weiß für süß. Sämtliche Akteure und Mitwirkende waren anwesend: Neben den Jugendlichen (überwiegend aus Syrien und Afghanistan), Bastian Brunke und Stephanie Fischer von KanalVier, dem Kollektiv für Film und Animation aus Göttingen, Cora Althusmann, Isabel Pagalies und Celina Miller vom Museum Schloss Fürstenberg sowie das Betreuungsteam von Projekt Begegnung. Lediglich die beiden Koch-Dozentinnen Julia Kaiser und Iris Pottek vom gemeinnützigen Verein für Umwelt- und Ernährungsbildung „gelbetomaten“ aus Horburg bei Lüneburg mussten absagen – sie sind schon in ein neues Projekt eingebunden.

Fürstenbergs Bürgermeister Michael Weber zeigte sich genauso begeistert wie Vereinsvorsitzender Bernd Wengel und Geschäftsführer Robert Hartmann von Projekt Begegnung sowie die Geschäftsführerin der Kulturgut Fürstenberg gGmbH, Claudia Ahrens-Wenzel, und Jasmin Freigang vom Projektmanagement der Braunschweigischen Stiftung. Teamleiterin Cora Althusmann, die ebenso wie Emran und Sajid aus Afghanistan alle Gäste begrüßte, machte noch einmal die Motivation für dieses Projekt deutlich: „Während der einwöchigen Projektphase haben wir gezielt mehrere Aspekte verbunden, um Jugendliche in einer schwierigen Lage zu erreichen. So hatten die Teilnehmenden die Chance, unter fachkundiger Anleitung kreativ zu werden. Kochen war dabei das verbindende Element, denn im Kochen steckt mehr als nur das gemeinsame Essen: Wie wir kochen und was wir kochen, wie wir essen, hängt häufig mit unserer Kultur und unserer Heimat zusammen.“

Gemeinsam sei deshalb überlegt worden, „was wir wie zusammen kochen, wen und was wir filmen.“ Dabei wurde den Teilnehmenden spielerisch und kreativ ein Trainingsfeld zur Festigung vielfältiger unterschiedlicher sozialer Kompetenzen geboten, wie zum Beispiel Selbstwirksamkeit, Kreativität, Gemeinschaftsgefühl, Vertrauen oder die Stärkung der Toleranz. „Aufgrund der sehr harmonischen Gruppe ist es wunderbar gelungen, das interkulturelle Verstehen auf allen Seiten zu fördern und damit ein besseres Verständnis füreinander anzuregen und eine Selbstreflektion zu ermöglichen“, erläuterte Althusmann. „Wir sind alle sehr glücklich, dass wir die Teilnehmenden ermutigen konnten, sich aus ihrer Isolation herauszutrauen. Projekte aus der Vergangenheit haben uns gezeigt, dass der niedrigschwellige Ansatz über das kreative Filmemachen und das gemeinsame Kochen ein Schlüssel dafür sein kann – dieser hat auch hier in Fürstenberg gepasst.“

Wichtig war während der Projektwoche der Austausch auf Augenhöhe, alle waren gleichgestellt und hatten die gleichen Chancen und Rechte, aber auch die gleiche Verantwortung für sich selbst und das Team. „Ein Film ist immer eine Teamleistung, die nur gelingen kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Und auch das gemeinsame Kochen ist eine Teamleistung. Durch das gemeinsame Tun, das gemeinsame Arbeiten an einem Film wurde das Team gestärkt und konnte wachsen“, machte Cora Althusmann deutlich. Ein sehr großes Dankeschön sprach sie den Förderern aus, wie Courage! Die Gerberding Stiftung, Weisbender Gebäudedienst, Projekt Begegnung, der evangelisch-lutherischen Trinitatis-Gesamtkirchengemeinde Solling-Weser, dem Landschaftsverband Südniedersachsen sowie dem Museum Schloss Fürstenberg, ohne deren Unterstützung dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre.

Foto: Projekt Begegnung

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