Holzminden (red). Schutzimpfungen beugen Infektionskrankheiten vor und gehören zu den effektivsten Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge. Darüber herrscht auch in der Bevölkerung weitgehend Übereinstimmung. Um das Bewusstsein für das Impfen weiter zu verbessern, startet der Kinder- und Jugendärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes auch in diesem Jahr eine Aufklärungskampagne in allen 6. Klassen der weiterführenden Schulen im Landkreis Holzminden. Bei der auf freiwilliger Basis stattfindenden Aktion sollen auch die Impfausweise der Kinder auf fehlende Schutzimpfungen mit untersucht werden.
Ende August beginnt die Impfkampagne, sie wird meist durch einen ärztlichen Impfvortrag ergänzt. Nach der Überprüfung der Impfausweise auf Vollständigkeit erhalten die Schülerinnen und Schüler eine schriftliche Impfempfehlung. Schwerpunkt der diesjährigen Aufklärungsarbeit ist die Impfung gegen eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV). Die Impfung schützt vor dem Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. HPV ist weit verbreitet und kann auch zu anderen Krebsvorstufen und Krebs führen. Jährlich gibt es etwa 7.800 Krebserkrankungen bei Männern und Frauen in Deutschland, die durch HPV ausgelöst werden. Die HPV-Impfung ist gut verträglich und wird als sicher eingestuft. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Bis vor dem 18. Geburtstag sollen versäumte Impfungen gegen HPV nachgeholt werden. Je früher geimpft wird, desto größer ist der Nutzen. In jedem Fall sollte der Impfschutz jedoch vor dem ersten sexuellen Kontakt aufgebaut worden sein. Die Kosten der Impfung werden übrigens von den Krankenkassen übernommen.
Im Rahmen der Informationskampagne wird den Schülerinnen und Schülern außerdem die Jugendgesundheitsuntersuchung - auch J1 genannt - empfohlen und erklärt. Das Untersuchungsangebot der Kinder- und Jugendärzt*innen oder Hausärzt*innen umfasst einen kompletten Vorsorge-Check-up für Mädchen und Jungen zwischen 12 und 14 Jahren. „Wir freuen uns auf eine rege Beteiligung der Schülerschaft“, erklärt Gesundheitsamtsleiterin Dr. Doris Thieme-Thörel. Die Zusammenarbeit mit den Schulen im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Kampagne sei hervorragend gelaufen, das Team des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes bedanke sich bereits im Vorfeld für die Mitarbeit, so Thieme-Thörel.