Holzminden (red). Wie weit sind meine Kinder? Wie gut können sie hören, sehen und sich bewegen? Gibt es eventuell Verhaltensauffälligkeiten? Viele Eltern beschäftigen Fragen rund um das gesunde Aufwachsen ihres Kindes. Eine gute ganzheitliche Einschätzung dazu bietet die Kindergartenuntersuchung HOPP. Alle Kinder, die zwei Jahre vor der Einschulung stehen, können daran kostenlos teilnehmen. Im September 2023 startet der Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit des Landkreises Holzminden eine neue Runde mit dem Holzmindener Präventionsprogramm für drei- bis vierjährige Kinder – kurz „HOPP“ – wieder in vielen Kitas im Kreisgebiet.
In einer spielerischen Untersuchung, die im Beisein einer pädagogischen Fachkraft und mindestens eines Elternteils stattfindet, wird der aktuelle Entwicklungsstandes des Kindes mit den Schwerpunkten Sprachentwicklung, Bewegung, Denkleistung, Wahrnehmung und sozial-emotionale Entwicklung untersucht. Ziel dabei ist es, Stärken und Schwächen der Kinder zu erkennen und letzteren rechtzeitig entgegenzuwirken. „Am Ende der Untersuchung bekommt jedes Kind eine Medaille, die seine Einzigartig- und Wertigkeit hervorheben soll“, beschreibt Jennifer Sturz, als Ärztin im Dezernat Gesundheit und Soziales des Landkreises für die HOPP-Untersuchungen zuständig, den Verlauf. HOPP wolle aber nicht nur Kinder stark machen, sondern auch deren Eltern. Deshalb gehöre ein anschließendes individuelles Beratungsgespräch dazu, dass die Elternkompetenz und Erziehungsfreude stärke, so Sturz.
Damit die Drei- bis Vierjährigen eine möglichst entspannte und vertraute Umgebung vorfinden, werden sie in ihrem gewohnten Umfeld im Kindergarten untersucht. Dazu sucht das HOPP-Team, bestehend aus einer Ärztin und einer Medizinischen Fachkraft der Kinder- und Jugendgesundheit, die 37 teilnehmenden Kitas im Landkreis auf. „Wir freuen uns, dass sechs Jahre nach Einführung der HOPP Untersuchungen drei Viertel der Regelkitas unseres Landkreises an der Kindergartenuntersuchung teilnehmen“, unterstreicht Jennifer Sturz. Ziel des gesamten HOPP-Teams sei es, das freiwillige Untersuchungsangebot in allen Kindergärten des Landkreises zu etablieren. „Allen Familien mit Kindergartenkindern soll dieses Angebot zur Verfügung stehen“, hofft das Team.
Das Besondere an der Kindergartenuntersuchung ist die interdisziplinäre engagierte und professionelle Zusammenarbeit, mit Erzieher/innen, Eltern und dem Bereich Kinder- und Jugendgesundheit. Am Ende jeder Untersuchung profitieren alle Seiten: Die Kinder, die Eltern sowie die medizinischen und pädagogischen Arbeitenden durch einen intensiven, praxisbezogenen Austausch und die Beratung.