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Samstag, 23. November 2024 Mediadaten
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(Lars Metje, Revierförsterei Neuhaus, 1.Bezirk Holzminden-Solling), Arno Meyer von Wolff (SBK Stadtoldendorf, 2.Bezirk Grünenplan), Armin Bieneck (3. Bezirk Vogler-Ottenstein), Jessica Damast (Revierförsterei Rapenkamp, 2. Bezirk Grünenplan-Stadtoldendorf), Landrat Michael Schünemann, Kreisbrandmeister Jens Heinemeyer, Brian Rasputin Wüsterfeld (Revierförsterei Hils-Vogler-Ost, 3. Bezirk Vogler-Ottenstein), Kreisbrandbeauftragter Andreas Helms, Constantin Struckmeyer (Revierförsterei Wildenkiel, 1. Bezirk), stellvertretender Kreiswaldbrandbeauftragter Frank Rakebusch (NFA Neuhaus), Friedrich Krone (Ortsbrandmeister a.D. Gestaltung von Waldbrandeinsatzkarten), Referendarin Julia Schubert und Heinrich Hafner (unter Waldbehörde Landkreis Holzminden)

Landkreis Holzminden (red). Die Älteren werden sich vielleicht noch erinnern, Mitte der 70er Jahre brannte die Lüneburger Heide und nicht nur die. Insgesamt 13.000 Hektar Wald-Moor- und Heideflächen gingen in den Landkreisen Celle, Gifhorn und im Wendland in Flammen auf, fünf Feuerwehrleute starben. Die Havarie hatte deutlich verbesserte Schutzmaßnahmen zur Folge. Unter anderem wurden Löschwasserentnahmestellen angelegt, geländegängigere Fahrzeuge angeschafft und Laubholzriegel zur Absicherung von Nadelwäldern gepflanzt. Eine der wichtigsten Maßnahmen jedoch war die Kompetenzerweiterung der Waldbrandbeauftragten: Die sollen nicht nur präventiv für größeren Schutz sorgen, sondern sind im Ernstfall auch mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet. Die Untere Waldbehörde des Landkreises hat jetzt die neuen Beauftragten bestellt. Im Wildparkhaus bei Neuhaus erfolgte jetzt eine erste Einweisung durch den bereits langjährig erfahrenen Andreas Helms. 

„Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen, wenn es darum geht, Waldbrände zu verhindern“, appellierte Landrat Michael Schünemann anlässlich des Einweisungstermins im Wildparkhaus an die Neu-Ernannten. Im Fall eines Brandes seien die Waldbrandbeauftragten eine wichtige Schnittstelle zur Feuerwehr, war der Landrat sich mit dem ebenfalls anwesenden Kreisbrandmeister Jens Heinemeyer einig. Denn als Fach- und Ortskundige sollen sie im Vorfeld nicht nur für Prävention sorgen, sondern verfügen im Ernstfall auch über das entsprechende Expertenwissen, um geplante Löschmaßnahmen passgenau in die richtigen Bahnen lenken zu können. 

Andreas Helms führte die Neuen in das Themengebiet näher ein. Helms ist als Revierförster bei den Niedersächsischen Landesforsten schon seit vielen Jahren als Kreiswaldbrandbeauftragter unterwegs. Zum Aussuchen war das nicht, denn die Aufgabe sei kein Ehrenamt, erklärt der Helms. Sowohl das Niedersächsische Wald- als auch das Niedersächsische Brandgesetz fordert von der Unteren Waldbehörde, nachweislich Fachkundige der Waldbesitzer als Waldbrandbeauftragte zu ernennen. Da in Solling und Vogler fast ausschließlich die Niedersächsischen Landesforsten Eigentümer der Waldflächen sind, kommen für die Wahrnehmung der Aufgaben und Pflichten in der Regel auch nur deren Revierförster infrage.  

Diese können anordnen, dass Waldbesitzende in ihrem jeweiligen Wald auf eigene Kosten erforderliche Zufahrten, Wendeplätze und Wasserstellen für die Feuerwehren anlegen und im Rahmen der wirtschaftlichen Zumutbarkeit weitere Sicherheitsvorkehrungen treffen. Bei der Bekämpfung eines Waldbrandes unterstützen die Waldbrandbeauftragten darüber hinaus die Einsatzleitung der Löschkräfte, während der Kreiswaldbrandbeauftragte sogar Mitglied des Landkreis-Katastrophenschutzstabes ist.

Von größeren Waldbränden wie dem seinerzeit in der Lüneburger Heide oder im letzten Jahr in der Sächsischen Schweiz ist der Landkreis Holzminden bisher glücklicherweise verschont geblieben. Die Gefahr dafür ist im Vergleich etwa zum Harz oder den brandenburgischen Kiefernwäldern vergleichsweise gering, kann Andreas Helms beruhigen. „Wir haben hier keine großen zusammenhängenden Nadelholzwälder mehr, die das Ausbrechen größerer Brände begünstigen“, sagt er. Weil seit etwa 30 Jahren Nadelwälder stärker durch Laubholzbepflanzungen in der Fläche unterbrochen worden seien, könnten sich Waldbrände deutlich schwerer ausbreiten. Trotzdem könnten natürlich auch kleinere Brände großen Schaden anrichten und womöglich sogar Menschen gefährden. Die trockene Witterung in den letzten Jahren habe die Gefahr von Bränden erhöht, aber die seien meist auf Vegetationsbrände, etwa aufgrund von Funkenflügen aus Landmaschinen zurückzuführen gewesen. Gleichwohl gebe es Grund genug, wachsam zu bleiben. Es gelte, ein gutes Netzwerk für eine schnelle und effiziente Kommunikation aufrechtzuerhalten und die Infrastruktur so zu gestalten, dass schnelle Maßnahmen im Bedarfsfall mögliche seien.

Für den Fall der Fälle ist der Landkreis ist in drei Gefahrenbezirke eingeteilt, in dem die Waldbrandbeauftragten und ihr Stellvertreter bestellt sind. Ihre Aufgabe wird es auch in den kommenden Jahren vor allem sein, da wo es notwendig ist, an den Strukturen für ein schnelles Eingreifen bei einem Brand zu arbeiten und die bereits vorhandenen aufrechtzuerhalten. „Das Wissen der Waldbrandbeauftragten und Kreiswaldbrandbeauftragten ist ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie zur Bekämpfung von Waldbränden. Der Klimawandel beschleunigt Entwicklungen, die uns morgen mit Problemen konfrontieren, die wir heute noch ausschließen können. Deshalb freue ich mich, dass wir mit der Ernennung der neuen Waldbrandbeauftragten einen wichtigen Baustein unseres Katastrophenschutzes weiter im Griff behalten haben“, stellte Landrat Michael Schünemann nach dem Termin zufrieden fest.  

Foto: Peter Drews/Landkreis Holzminden

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