Holzminden (red). Zum zehnten Mal hat der Verein „Frauen in der Immobilienwirtschaft e.V.“ auf der EXPO REAL Absolventinnen immobilienwirtschaftlicher Studiengänge mit dem Ingeborg-Warschke-Nachwuchsförderpreis ausgezeichnet. Eine der Preisträgerin ist Michelle Bauermeister. Sie absolvierte erfolgreich zunächst den Bachelorstudiengang Immobilienwirtschaft und Management und direkt im Anschluss den Masterabschluss des Studiengangs Immobilienwirtschaft. Beides schaffte sie an der Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen am Standort Holzminden. Für ihre Masterarbeit „Housing crises in the European context – the impact on inequality“ bei Prof. Dr. Florian Hackelberg erhielt sie diese mit 1500 Euro dotierte Auszeichnung, inklusive einer einjährigen, kostenfreien Mitgliedschaft im Verein.
„In der Immobilienbranche sind starke und engagierte Frauen tätig, die viele gute Ideen einbringen und umsetzen. Das zeigen die hervorragenden Preisträgerinnen, die wir in diesem Jahr auszeichnen können. Von diesen Frauen brauchen wir mehr. Und das nicht nur aufgrund des Fachkräftemangels und vieler weiterer Herausforderungen, vor denen die Branche aktuell steht. Die Branche muss auch auf die Erwartungen ihrer Kundschaft eingehen, die zur Hälfte weiblich ist. Die ‚Immofrauen‘ leisten einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung der Frauen. Sie sorgen für Aufmerksamkeit und dafür, dass es Vorbilder gibt, an denen sich andere Frauen orientieren können. Damit machen sie immer wieder deutlich, wie wichtig ein solches Netzwerk ist, das mit Beharrlichkeit, Ideenreichtum und Engagement daran arbeitet, diese Branche vielfältiger und attraktiver zu machen", sagte Bundesbauministerin und Schirmherrin Klara Geywitz anlässlich der Preisverleihung.
Katrin Williams, Vorstandsvorsitzende der „Immofrauen“ erklärt: „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir unseren Ingeborg-Warschke-Nachwuchsförderpreis bereits zum zehnten Mal an den hochqualifizierten weiblichen Branchennachwuchs verleihen können. Unsere Mission ist es, talentierte Frauen aus der Immobilienbranche sichtbar zu machen und mit unserem Netzwerk nach Kräften zu fördern, damit sie es bis an die Spitze von Immobilienunternehmen schaffen.“
Michelle Bauermeister hatte in ihrer Masterarbeit historische Immobilienkrisen seit 1970 in zehn europäischen Ländern und dem Vereinigten Königreich untersucht, wobei der Schwerpunkt auf den Lehren für die Ungleichheit liegt. Sie verfolgte das Ziel, die Auswirkungen von Immobilienkrisen auf die Ungleichheit anhand von Panel-Regressionen zu verstehen. Hinsichtlich des Wohneigentums und des Privatvermögens konnte ihre Masterarbeit nicht nachweisen, dass sich Immobilienkrisen auf diese Variablen mit Sicherheit auswirken. Für den Gini-Index als zentrales Maß für Ungleichheit konnte sie einen signifikant negativen Einfluss von Immobilienkrisen finden, was bedeutet, dass die Einkommensungleichheit iim Durchschnitt nach Immobilienkrisen geringer ausfällt. In Bezug auf die weiteren für die Ungleichheit relevanten Dimensionen fand sie Hinweise darauf, dass Immobilienkrisen zu steigender Arbeitslosigkeit führen und die Verschuldung des privaten Sektors erhöhen. Außerdem steigt die Überlastungsquote von Eigenheimbesitzenden und Mietenden bei den Wohnkosten ebenfalls an. „Der historische Vergleich zeigt auch, dass Wohnungskrisen in der Regel mit einer längeren wirtschaftlichen Schwächephase einhergehen“, so Michelle Bauermeister.
Foto: HAWK