Holzminden (r). Wegschauen funktioniert nicht – zumindest nicht in Syrien. Das Land hat sich zum Schlachtfeld regionaler und internationaler Interessen entwickelt. Eine der hierzulande besten Kennerinnen Syriens, die Journalistin Kristin Helberg, wird am Donnerstag, dem 12. April 2018 um 19.00 Uhr auf Einladung der Kreisvolkshochschule Holzminden aus ihrem Buch „Verzerrte Sichtweisen – Syrer bei uns“ im Weserrenaissance Schloss Bevern vortragen. Die Autorin setzt sich für ein besseres Verständnis für die Syrer, für ihr Land, ihre Kultur, ihre Mentalität und für ihr Zurechtfinden in einem neuen und für sie fremden Land ein.
Angst, so schreibt Kristin Helberg, sei keine gute Ausgangsposition, „denn Angst ist ein schlechter Ratgeber und der beste Nährboden für politische Manipulation und Agitation.“ Was macht den Deutschen Angst, worüber sorgen sich die Syrer? Warum kommt es immer wieder zu Missverständnissen auf beiden Seiten und wie können wir diese vermeiden? In verständlicher Sprache, einsichtig und selbstkritisch geht die Autorin, die selbst sieben Jahre lang in Damaskus gelebt und gearbeitet hat und die Freundschaften zu vielen Syrern in Deutschland pflegt, diesen wichtigen und aktuellen Fragen nach. Sie erklärt und beschreibt die komplexe und faszinierende Geschichte Syriens in all ihrer Vielfalt und Widersprüchlichkeit. Im zweiten Teil des Buches analysiert und erläutert Kristin Helberg, auf welche Schwierigkeiten und Probleme Syrer und Deutsche stoßen, wenn sie sich versuchen anzunähern. Was erwarten wir von den Syrern - und was erhoffen sie sich von uns? Was macht uns Angst, welche Kulturschocks sind unvermeidbar und was muss jetzt getan werden, damit die syrische Katastrophe nicht zu einer deutschen wird? Auf diese und andere Fragen wird Kristin Helberg in ihrem Vortrag in Bevern eingehen. Das Eintrittsgeld für die Lesung ist an der Abendkasse zu entrichten.
Foto: Jan Kulke