Seit 2008 gibt es die Weideland eG im Naturpark Solling-Vogler. Sie ist ein Zusammenschluss von Landwirten, Hobbyhaltern Fleischereien und Gastronomen. Auf rund 130 Hektar unterschiedlichster Grünlandflächen in Solling und Vogler betreiben die Weidgenossenschaft eine extensive Großviehhaltung. Besonders an Waldrändern und in den engen Tälern, also da, wo herkömmliche Landwirtschaft sich nicht mehr lohnt, sorgen sie mit rund 80 Heck- bzw. Gallowayrindern und 20 Exmoor-Ponys dafür, dass historische Landschaften erhalten bleiben und sich ein großer Artenreichtum entfalten konnte. Für diese ökologische und nicht zuletzt auch kulinarische Bereicherung des Weserberglandes hat die Genossenschaft jetzt einen Preis bekommen. Mit 3.000 Euro fördert das Energie-Unternehmen Westfalen Weser die Weideland eG. Im Kreishaus wurde dazu jetzt noch einmal eine Urkunde überreicht.
Kreisbaurat Ralf Buberti, der als Vorsitzender des Naturpark Solling-Vogler zu dem Termin den Kommunalreferenten der Westfalen Weser, Sebastian Wöhler, und Vertreter der Weideland eG eingeladen hatte, dankte der Westfalen Weser für den Preis und betonte, wie wichtig es sei, dass das aktive Engagement für den Naturschutz gewürdigt werde. „Es muss immer Personen mit Idealismus geben, die sich einer solchen Aufgabe mit so viel Hingabe widmen“, unterstrich Buberti mit Blick auf die vielen Hobby- und Nebenerwerbslandwirten, die Mitglieder der Weideland eG sind.
Die Genossenschaft hatte sich gut acht Jahre, nachdem der Naturpark Solling-Vogler das Hutewald-Projekt im Reiherbachtal bei Nienover ins Leben gerufen hatte, als Erweiterung des Projektes auch auf anderen Flächen von Solling und Vogler gegründet. Mittlerweile hat sie fast 50 Mitglieder, die in der Weideland eG mit ihrer Vieh- und Ponyhaltung der Verbuschung von waldnahen Tälern und Wiesen entgegenwirken. Diese extensive Bewirtschaftung, so haben mittlerweile auch wissenschaftliche Studien untermauert, führt zu einer großen Artenvielfalt und hohen Biodiversität. Überdies werden die Tiere per Kugelschuss entnommen und anschließend in der heimischen Gastronomie als besonderer regionaler Leckerbissen angeboten. „Wir haben mittlerweile eine hohe Professionalität bei allen Beteiligten“, kann Frank Meier, Aufsichtsrat der Weidegenossenschaft, dazu zufrieden konstatieren.
Doch trotz dieser Professionalität sowie finanzieller Unterstützung durch das Niedersächsische Landesamt für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hinsichtlich des Personals für das Beweidungsmanagement kann die Genossenschaft das Fördergeld gleichwohl gut gebrauchen. „Dass wir historische Landschaften erhalten, wird zwar gefördert“, unterstrich Holger Schwerdtfeger, Geschäftsführer der Weidegenossenschaft, „aber das bezieht nicht mit ein, wenn wir beispielsweise Zäune erneuern müssen.“ Insofern sei man über den Förderpreis der Westfalen Weser sehr glücklich.
Als kommunales Unternehmen wirkt die Westfalen Weser seit zehn Jahren in der Region möglichst innovativ, nachhaltig und erfolgreich. 56 Städte, Kreise und Gemeinden sind Anteilseigner des Energie-Dienstleisters, damit verfolgt die Westfalen Weser auch kommunale Interessen - unter anderem auch, indem es bürgerliches Engagement mit Förderpreisen belohnt. Warum das Unternehmen in diesem Jahr die Weideland Genossenschaft eG ausgewählt hat, begründete Sebastian Wöhler, Kommunalreferent von Westfalen Weser: „Nachhaltigkeit spielt nicht nur im Energiesektor, sondern in allen Lebensbereichen eine wichtige Rolle“, so Wöhler. Westfalen Weser wolle seine gesellschaftliche Verantwortung für die Region zum Ausdruck bringen und habe deshalb das eigene zehnjährige Jubiläum man zum Anlass genommen, in jedem der Landkreise innerhalb des eigenen Netzgebietes ein nachhaltiges Projekt mit 3.000 Euro zu fördern.
Foto: Peter Drews/Landkreis Holzminden