Holzminden. Sexuelle Übergriffe, Gewalttaten durch (Ehe-) Partner, psychische Folter und dadurch entstehende Angstzustände betreffen mehrere Menschen tagtäglich. 2022 betrug die Anzahl an Opfer vollendeter und versuchter Delikte der Partnerschaftsgewalt etwa 157.000 – 80 Prozent davon sind Frauen. Insgesamt ist das ein Anstieg von etwa neun Prozent zum Vorjahr (etwa 144.000 Fälle).
Solche Vorkommnisse sind keine aus anderen Städten, Ländern oder Kulturen. Ungeachtet von der Herkunft oder vom Ort finden Gewaltübergriffe jeglicher Art auch in der Nähe statt. Es kann im selben Ort sein, in derselben Straße oder sogar beim Nachbar – dass sowas selten gesehen wird, ist der Angst der Betroffenen zu verschulden. Angst, die die Münder der Betroffenen schließen und die getragenen Wunden hinter Make-up und Textilien verschwinden lässt.
Selten wagen sich die Opfer der Gewalt in die Öffentlichkeit zu gehen und sich Hilfe zu suchen. Zu groß ist die Angst, zu bedrängend die Gedanken, die das eigene Selbstwertgefühl mindern. Meist ist da die Hilfe dritter nötig. Daher der Apell „Hinschauen ist der erste Schritt, um zu helfen“. Schaut bei Gewaltdelikten nicht weg. Helft Betroffenen, die es aus eigener Kraft nicht schaffen. Opfer können sich an den Weissen Ring wenden, der ihnen Hilfe und Unterstützung bietet, aus der Situation herauszukommen.
Fühlst auch du sich betroffen oder kennst jemanden, der auf Hilfe angewiesen ist, dann wende dich an das Opfer-Telefon unter 116 006 oder nutze eine Onlineberatung unter www.weisser-ring.de.