Bevern (zir). „Diese Geschichte wird es das allererste Mal überhaupt auf Deutsch geben“, kommentiert der Musikwissenschaftler und Komponist Dr. Jean Goldenbaum seine Oper „Di Viderbagegenish“. Die Grundlage für sein selbstgeschriebenes Stück basiert auf einer Geschichte seines Lieblingskünstlers Isaac Bashevis Singer, der seine Werke ausschließlich auf Jiddisch schrieb und später auch ins Englische übersetzte.
„Die Geschichte ist eine absurde. Sie beinhaltet viel Philosophie, aber auch Humor, was typisch ist für jüdische beziehungsweise jiddische Literatur“, erklärt Goldenbaum, der selbst dem Judentum angehört. „Die Oper spielt in einem Leichenschauhaus, wo sich zwei Personen über die Themen Leben, Tod – und was danach geschieht – sowie Liebe unterhalten“, beschreibt der Musikwissenschaftler die Handlung seines Stücks. Wichtig war es dem Komponisten dabei, Polemik und Politik außen vorzulassen. „Jeder soll sich mit dem Stück identifizieren können“, kommentiert Goldenbaum.
Ein dunkles Schlafzimmer im New York der 1960er Jahre. So beginnt Jean Goldenbaums Oper „Di Viderbagegenish“. Der Komponist und Musikwissenschaftler beschreibt die Erzählung als eine Geschichte über Leben, Tod, Liebe und Zweifel am Unbekannten. Die Geschichte spielt in der jüdischen Welt, ist aber universell, jeder kann sich damit identifizieren.
Im Oktober 2023 begann Goldenbaum das Stück von Beshevis Singer zu übersetzen und die Geschichte in eine Oper umzusetzen. Seit März dieses Jahres probt der Komponist das Stück mit den zwölf Sängern des Chors, der Sopranistin Leonore von Falkenhausen, dem Solisten Georg Thauern, den drei Musikern Minja Spasic (Cello), Florian Stubenvoll (Klarinette) und Hajdi Elzeser (Piano). Ein Mix aus tonalen, atonalen und eigenen Akzenten soll das Stück einzigartig werden lassen und in den Köpfen der Besucher bleiben.
„Ich danke dem Chor, den Musikern, meinen Freunden aus Bevern und allen anderen, die mich bei meinem Werk unterstützen“, ergänzt Goldenbaum, der nun seit drei Jahren selbst in Bevern wohnt. Die Oper wird am 5. Oktober in der Schlosskapelle im Schloss Bevern aufgeführt. Eine genaue Uhrzeit steht noch nicht fest und wird in den kommenden Wochen bekannt gegeben.
Foto: Landkreis Holzminden/ Jean Goldenbaum