Holzminden (red). Für viele Menschen sind Flaschen- und Dosenpfand eine unwesentliche Kleinigkeit, für manche Menschen aber ein notwendiger Beitrag zum Lebensunterhalt. Um ihnen das unwürdige Suchen im Abfall zu ersparen, das zudem auch noch ein Verletzungsrisiko birgt, gibt es in Holzminden ab September 2024 Pfandringe an öffentlichen Abfallbehältern in der Innenstadt. Beginnend in der Oberen Straße werden an fünf Abfallbehältern die Sammelvorrichtungen angebracht, in die Dosen und Flaschen mit Pfand hineingehören.
Nicht nur bedürftige Menschen profitieren davon, auch die Restmüllmenge wird reduziert und wertvolle Rohstoffe können verwertet und wiederverwendet werden.
Beantragt hatte diese Einrichtung im öffentlichen Raum die SPD-Fraktion des Stadtrates Holzminden. Jan Phillip Rüßmann, Fraktionsmitglied der SPD im Stadtrat hebt an dieser Stelle hervor: „Dass diese Initiative nicht die Lösung des Grundproblems sein kann, ist uns klar. Wir werden Armut damit nicht abschaffen. Aber wir können einen Beitrag leisten, um die Situation der auf das Pfandflaschensammeln angewiesenen Menschen in unserer Stadt zumindest ein wenig zu verbessern und dadurch auch ein Stück Würde zurückzugeben.“
Die Stadtverwaltung machte aus dem Antrag ein Kooperationsprojekt zusammen mit der Berufsbildenden Schule am Kiesberg (BBS), die die Produktion der Pfandringe zusammen mit Schüler*innen verwirklichte. Die Stadtwerke Holzminden -Kommunalwirtschaft- AöR übernahmen dann die Montage.
Bürgermeister Belke, dankte Herrn Hölzchen, Schulleiter der BBS, für die tolle Unterstützung, ebenso wie AöR-Vorstand Herrn Christoph und machte ebenfalls deutlich:
„Pfandringe haben einen sozialen Aspekt. Leider gibt es auch in unserer Stadt bedürftige Menschen, die nach Pfandflaschen in den öffentlichen Abfallbehältern suchen. Um es diesen Menschen einfacher zu machen, können Passanten ihre leeren Flaschen nun gezielt abstellen, denn ‚Pfand ist kein Müll‘. Ich halte dies auch für einen guten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz.“
Die Maßnahme zielt auch darauf ab, die Menge an herumliegendem Müll zu reduzieren und die Bürger*innen zur aktiven Teilnahme am Umweltschutz zu motivieren. Dieses Konzept kombiniert also Umweltschutz mit sozialem Engagement und unterstützt die Kreislaufwirtschaft.
Foto: Stadt Holzminden