Höxter (TKu). Nach einer mehrjährigen Planungs- und Bauzeit konnte der Heimat- und Verkehrsverein Höxter (HVV) am vergangenen Freitag den renovierten Pavillon auf dem Ziegenberg feierlich eröffnen. Dieser Pavillon, früher auch als „Teehäuschen“ bekannt, befindet sich oberhalb der Bundesstraße 64 und der Freizeitanlage Höxter-Godelheim. Von dort aus eröffnet sich ein beeindruckender Blick auf den Freizeitsee und die Ortschaft Boffzen. Die Renovierung des historischen Pavillons stellte ein umfangreiches Projekt dar, das in mehreren Phasen umgesetzt wurde. Beginnend mit einer gemeinsamen Besichtigung im Jahr 2021 bis hin zur Fertigstellung im Oktober 2024, war der Weg voller Herausforderungen. Doch nun erstrahlt der Pavillon in neuem Glanz und lädt Wanderer und Naturfreunde ein, den herrlichen Ausblick auf das Weserbergland zu genießen.
Anlässlich der Fertigstellung unternahm eine große Gruppe von Mitgliedern des HVV eine Wanderung zum Pavillon, um das Ende des Projekts gebührend zu feiern. Begleitet wurden sie von Bürgermeister Daniel Hartmann, Markus Finger von der Bürgerstiftung Höxter, Stadtförster Martin Schürmann sowie Christian Perl und Dominik Rüther von der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg. Gemeinsam erreichten sie den Ziegenberg und begutachteten den renovierten Pavillon.
Mit einem Glas Sekt wurde auf den Erfolg des Projekts angestoßen. Norbert Drews, Vorsitzender des HVV, zeigte sich in seiner Rede erfreut über den Abschluss der Arbeiten. „Seit 2021 haben wir dieses Vorhaben verfolgt. Ursprünglich sollte der Pavillon bereits im letzten Jahr, rechtzeitig zum 140-jährigen Jubiläum des HVV, fertiggestellt werden. Doch verschiedene Faktoren wie das Wetter, die Verfügbarkeit von Handwerkern, die Corona-Pandemie und die Landesgartenschau führten zu Verzögerungen. Aber wie man sagt: ‚Was lange währt, wird endlich gut‘“, erklärte Drews zufrieden. Auch der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Dieter Siebeck, würdigte die harte Arbeit des Vereins und hob die Bedeutung des Projekts hervor: „Es war eine beachtliche Gemeinschaftsleistung.“ Bürgermeister Hartmann betonte zudem den Wert des Pavillons für die Stadt Höxter: „Das ist eine echte Bereicherung für unsere Stadt“, sagte er und lobte den schönen Panoramablick vom Pavillon. Der Pavillon selbst hat eine lange Geschichte, die eng mit dem Verein verknüpft ist. Bereits um 1883 wurde er zusammen mit dem Rodeneckturm als eines der ersten Projekte des damaligen Verschönerungsvereins, dem Vorläufer des HVV, errichtet. In den vergangenen Jahren war der Pavillon jedoch stark baufällig und zugewachsen, was die umfassende Sanierung notwendig machte. Die Renovierungskosten in Höhe von rund 8.500 Euro wurden sowohl durch den HVV als auch durch Spenden gedeckt. Darüber hinaus trugen zahlreiche ehrenamtliche Stunden zum Gelingen des Projekts bei, darunter auch die kostenlose Restaurierung der alten Eichenbalken durch die Bildungsstätte der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg.
Die neu eingebaute massive Sitzgruppe im Inneren des Pavillons, die von der Bürgerstiftung und der Sparkasse Höxter gespendet wurde, lädt nun Besucher zum Verweilen ein. Vor dem Pavillon wurde zusätzlich eine weitere Sitzgelegenheit mit Seeblick geschaffen. Um den Bereich um den Pavillon gemütlicher zu gestalten und vor Wildschäden zu schützen, wurde der Boden mit Douglasien-Hackschnitzeln bedeckt.
Dieter Siebeck ließ in seiner Ansprache die Herausforderungen der Renovierung Revue passieren: „Viele Balken des Pavillons mussten komplett ausgetauscht werden. Ein Neubau wäre einfacher gewesen, hätte aber eine neue Baugenehmigung erfordert.“ Um die Sicherheit zu erhöhen, wurde der Pavillon um einen Meter von der steilen Kante des Berges zurückversetzt. Besonders erwähnenswert sind die historischen Schnitzereien, die an den alten Eichenbalken des Pavillons entdeckt wurden. „Die ältesten, kaum noch lesbaren Inschriften stammen aus den Jahren 1903 und 1908, eine weitere gut erkennbare Gravur ist aus dem Jahr 1910“, berichtete Siebeck abschließend.
Der renovierte Pavillon steht nun wieder als Symbol für das Engagement des HVV und als beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen bereit.
Fotos: Thomas Kube
