Höxter (red). Mit einem Aktionstag in Brakel hat sich das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Höxter in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle Ehrenamt, dem Kulturbüro und der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen an der deutschlandweiten Woche des bürgerschaftlichen Engagements beteiligt. Das Motto lautete in diesem Jahr: „Wir sind Ehrenamt! – Engagierte Finden. Gewinnen. Binden.“ Dass das Thema „Integration und Ehrenamt“ die Menschen im Kreis Höxter interessiert und bewegt, bewies eine gut gefüllte Aula im Berufskolleg in Brakel mit über 100 Teilnehmenden.
Ziel der Veranstaltung war, das Ehrenamt im Kreis Höxter zu stärken und weitere ehrenamtliche Kräfte mit und ohne internationale Familiengeschichte zu gewinnen. Dazu wurden Zugänge zum Ehrenamt vorgestellt und verschiedene Fragestellungen diskutiert. Bei vielseitigen Austauschformaten – etwa einem Impulsvortrag von Dr. Silke Eilers vom Netzwerk bürgerschaftliches Engagement NRW, verschiedenen Themenworkshops sowie einer moderierten Gesprächsrunde – konnten die Teilnehmenden Erfahrungen austauschen und sich vernetzen.
„Wir freuen uns über die gute Beteiligung der Teilnehmenden und das große Interesse an dem Thema Ehrenamt im Kreis Höxter. Die Kombination aus ehrenamtlichem Engagement, Vielfalt und Toleranz bildet das Fundament für eine starke und gerechte Gesellschaft. Jeder von uns kann dazu beitragen, dass diese Werte in unserer Gemeinschaft verankert bleiben. Sei es durch persönliches Engagement, durch das Fördern von integrativen Projekten und durch ein respektvolles Miteinander“, so Dominic Gehle, Leiter der Abteilung Bildung und Integration des Kreises Höxter.
Viele Menschen, die sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit interessieren, wissen häufig nicht, wen sie ansprechen können. Der Aktionstag bot Möglichkeiten zur Vernetzung und Informationen. „Wir möchten die Menschen sichtbar machen, die sich für ihre Mitbürger auf vielfältige Weise engagieren und Türen zum Ehrenamt öffnen. Unser Anliegen ist es, auch Menschen mit internationaler Familiengeschichte zu motivieren, ein Ehrenamt zu übernehmen“, erklärt Filiz Elüstü, Teamleiterin des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Höxter.
Gesprächsrunde: Ehrenamtliche mit und ohne internationale Familiengeschichte
Einer der inhaltlichen Höhepunkte des Aktionstags war die Gesprächsrunde mit sieben engagierten Akteuren und Ehrenamtlichen aus verschiedenen Bereichen mit und ohne internationaler Familiengeschichte. Radio-Hochstift-Redakteurin Susanne Stork hat die lebhafte Diskussion moderiert. Die Diskutanten waren sich einig: „Begegnungen verändern oft die persönliche Einstellung. Nur da wo Austausch stattfindet, sind Integration und Engagement möglich. Besonders hervorgehoben wurde, wie wichtig die persönliche Ansprache von Personen ist, um diese für das Ehrenamt zu begeistern.
Themenworkshops: Experten gaben Tipps für die Praxis
In kleinen Gruppen haben sich die Teilnehmenden des Aktionstages zu aktuellen Themen wie beispielsweise „Ehrenamtliches Engagement zur Selbststärkung“, „Ehrenamt hat keine Nationalität“, „Schritte zu einem erfolgreichen Förderantrag“, „Demokratie, Diskurs und Wir-Gefühl“ mit Vertretern aus der Praxis ausgetauscht. Hier wurden neue Anregungen und Konzepte vorgestellt. Fachexperten wie Vereinsvorsitzende, Kreis- und Stadtratsmitglieder, Sportler und Künstler gaben Infos. Die Workshops boten den Teilnehmern auch die Möglichkeit, Netzwerke zu bilden und zu erweitern. Die Gruppen werden sich wieder treffen, um die Ergebnisse weiter zu bearbeiten.
Wanderausstellung „Migrationsgeschichten im Kreis Höxter“
Auch eine Wanderausstellung zum Thema Migrationsgeschichte wurde erstmalig vorgestellt und eröffnet. Im Mittelpunkt stehen dabei persönliche Lebensgeschichten von Migrantinnen und Migranten – von der Ankunft in Deutschland bis heute. „Die Resonanz der Gäste auf die Wanderausstellung war sehr positiv. Es sind bereits Buchungsanfragen und Ausstellungsmöglichkeiten aus dem Kreis Höxter bei uns eingegangen“, freut sich Filiz Elüstü. „Die Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter und die Familien fühlten sich geehrt und ‚sichtbar‘.“ Die Ausstellung wird noch an weiteren Orten im Kreis Höxter zu sehen sein. Zeiten und Orte werden noch bekannt gegeben.
Foto: Svetlana Khoda