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Donnerstag, 21. November 2024 Mediadaten
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Neuhaus/Silberborn (sst). „Die Faszination besteht in dem Zusammenspiel zwischen Mensch, Pferd und Hund in der Natur, die allesamt die anspruchsvollen Höhenmeter im Solling überqueren“, beschreibt Alicja Wiatr von der Touristik Information Neuhaus das Besondere an der alljährigen Hubertus-Reitjagd im Solling. Denn auch dieses Jahr folgen die temperamentvollen Fuxhunde der Niedersachsenmeute einer nach Anis duftenden Spur, und die Reiter jagen ihnen hinterher. Dieses Phänomen beschreibt die sogenannte Schleppjagd. Bei der Schleppe handelt es sich um eine künstlich gelegte Fährte, hier die Anis-Duftspur, die als Ersatz für eine echte Wildspur wie den Fuchs dient. Alles geht also ganz unblutig zu. 

Vergangenen Sonntag ab 11.30 Uhr fand sich also nun für ebendiese Hubertus-Reitjagd die Jagdgesellschaft auf der Skiliftwiese an der B 497 in Neuhaus ein. Viele Besucher standen entweder direkt mit auf der großen Wiese oder auf dem langen Fahrradweg an der Hauptstraße. Dem Alter war dabei keine Grenzen gesetzt, denn von jung bis alt freuten sich die Zuschauer auf das Jagdspiel. Nachdem sich die 22 Teilnehmer mit einer Altersspanne von zehn bis 72 Jahren eingeritten hatten, kam die Niedersachsenmeute auf ihren Pferden mit den Fuxhunden die große Wiese hinunter geritten, was sich jedes Jahr als besonders spektakulär darstellt. Dabei war es zunächst eine große Herausforderung die aufgeregten Hunde zu bändigen und zusammen zu halten. 

Um die Hunde nicht noch länger warten zu lassen, begrüßte der Jagdheer Torsten Koßmann alle Anwesenden: „Es ist mir eine große Freude, dass wieder so viele Menschen zu der Hubertus- Reitjagd erschienen sind. Mein Dank gilt insbesondere der Stadt Holzminden als Veranstalter sowie der Touristik Information Neuhaus und Silberborn für die organisatorischen Aufgaben. Ebenso danke ich der Feuerwehr sowie den Johannitern, ohne die eine derartige Veranstaltung nicht möglich wäre. Zudem begrüße ich die Bürgermeister Lars Metje für Neuhaus und Peter Penke-Wevelhoff für Silberborn. Jetzt wünsche ich aber allen eine schöne Jagd!“ 

Mit diesen Worten leitete er in die Jagd ein, und die Reiter positionierten sich. Geritten wurde dabei in drei Jadgfeldern. Das Jagdherrenfeld führten Torsten Koßmann und Charlotte Lühring an. Das zweite Feld wurde von Loreen Rekate und Noah Pook geleitet. Beim dritten Feld ritten die. Schwestern Sophie Schrader und Leonie Schrader voraus. Diese drei Felder unterscheiden sich in ein springendes, ein nichtspringendes sowie das Zuschauerfeld. Vor den Jagdfeldern vorweg ritt die Niedersachsenmeute mit ihren Fuchshunden unter Casimir von Schultzendorf als Anführer dieser Hundemeute. Abritt war um 12.10 Uhr.

Musikalisch in Form von Jagdhörnern begleitet wurden die Reiter vom Fermate Freundeskreis, dessen Mitglieder aus Hannover, Kassel, Darmstadt und sogar Duisburg kommen. Dadurch wurde auch für die Zuschauer eine Orientierung geschaffen, wo sich die Jagdgesellschaft gerade befand. Die Teilnehmer ritten dabei über die Hauptstraße B497, die Skiliftwiese hinauf, dann zur Moosberg Grillhütte in Silberborn und wieder zurück nach Neuhaus, sodass der letzte Sprung gegen 14 Uhr über die Steinmauer an der Eichenallee erfolgte und sich die Reiter um 14.30 Uhr wieder im Haus des Gastes einfanden. Dort fand folglich das feierliche Ende „Halali“ mit der Belohnung der Hunde und Ehrung der Reiter mit Eichen- und Tannenzweigen statt, die die Teilnahme bestätigen und der Anerkennung dienen. 

Bis sich die Jagdgesellschaft allerdings wieder eingefunden hatte, genossen die Besucher einen entspannten Mittag im Haus des Gastes. Dort gab es zahlreiche Essens- und Getränkestände wie die Bäckerei Robe, Currywurst sowie Crêpes. Für stimmungsvolle Klänge sorgten die Jagdhornbläserfreunde Solling-Vogler. Es wurde zudem bspw. Honig, Blumengestecke oder Vogelhäuser verkauft, die Jägerschaft Holzminden e. V. präsentierte ausgestopfte Tiere, und Kinderschminken wurde angeboten. „Dass ich einmal im Haus des Gastes Schlange stehen muss, kommt auch nicht alle Tage vor“, beschrieb eine Einwohnerin die für Neuhaus sonst so untypischen Menschenmassen. Ebendies zeigt jedoch, wie beliebt die Hubertus-Reitjagd auch in den umliegenden Ortschaften und Regionen ist, sodass sich alle Interessierten im Solling zusammenfinden.

Für diejenigen, die sich fragen, wie es zur Namensgebung der Hubertus-Reitjagd kam: der heilige Hubertus wird gemeinhin als Schutzpatron der Jagd angesehen.

Fotos: sst/Maximilian, Sebastian und Nissa Kempf

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