Holzminden (red). Kenia, Somalia, Äthiopien – mit diesen Ländern des afrikanischen Kontinents beschäftigt sich die Klasse 7a der Oberschule Holzminden über einen längeren Zeitraum im Erdkundeunterricht. Von der Wüstenausbreitung bis zur wirtschaftlichen Lage werden wichtige Themen erarbeitet, gelesen und recherchiert. Unter der Leitung des Erdkundelehrers Martin Pelke erstellen die Schüler anschauliche Plakate und informative Vorträge. Doch das Thema geht weit über den Unterricht hinaus: Im Religions- sowie im Werte- und Normenunterricht wird zudem das Leben der Kinder in diesen afrikanischen Ländern beleuchtet.
„Es ist erstaunlich, wie sehr wir unsere Schüler für dieses besondere Thema sensibilisieren konnten“, erklärt Ulrike Kirk, die im Fachunterricht den Kindern der 7a einen typischen Tagesablauf des afrikanischen Mädchens Mwali näherbringt. Mwalis Tagesablauf unterscheidet sich drastisch von dem eines Schulkindes in Deutschland. Oft beginnt der Tag ohne Schulunterricht, stattdessen müssen Kinder harte Feldarbeit leisten, leben in großer Armut und Hunger – eine Lebensrealität, die für viele Schüler kaum vorstellbar ist.
Die Kinder sind betroffen und finden, dass „man doch helfen muss“. Aus dieser Einsicht heraus entsteht die Idee einer Spendenaktion, die schließlich von den Schülern selbst angestoßen wird. Nach vielen Proben und intensiven Vorbereitungen ist es endlich so weit: Die Klassen 5 und 6 versammeln sich in der Aula der Schule. Der Vormittag wird vom Schülerchor unter der Leitung von Joachim Hermann eröffnet, der mit der Gitarre das Kinderlied „Ayelevi“ aus Ghana spielt. Mit den „Boomwhackers“ wird das Lied begleitet und die Schüler laden damit alle Anwesenden ein, nach Afrika zu kommen.
In weiteren Präsentationen berichten Schülergruppen der 7a von den Ländern Kenia und Äthiopien. Sie informieren über Naturkatastrophen, politische Konflikte und die schwierige Lage der Menschen, insbesondere der Frauen und Kinder. Mit eindrucksvollem Bildmaterial wird der Alltag der Kinder in diesen Ländern veranschaulicht. Ein Theaterstück, in dem die Schüler das Leben von Mwali nachspielen, zeigt auf eindrückliche Weise, wie anders der Alltag der Kinder auf dem afrikanischen Kontinent aussieht.
Doch das Engagement der Schüler endet nicht bei der Information. Im Rahmen des Hauswirtschaftsunterrichts unter der Leitung von Petra Thönnissen wird gebacken und gekocht. Essensspenden der gesamten Schüler- und Lehrerschaft kommen zusammen und werden zu einem köstlichen Buffet verarbeitet. In der afrikanisch dekorierten Mensa verkaufen die Schüler an diesem Vormittag süße und herzhafte Speisen an die gesamte Schulgemeinschaft.
Durch ihre vielseitigen Aktionen – Singen, Spielen, Informieren und Essen – setzen sich die Schüler der Oberschule Holzminden für einen guten Zweck ein: Sie sammeln Spenden zur Unterstützung von Projekten, die Kindern in Afrika zugutekommen. Mit ihrem Engagement wecken sie Empathie für die Probleme anderer – eine wertvolle Lektion, die über den Unterricht hinausgeht und die zentrale Aufgabe von Schule und Erziehung unterstreicht.
Foto: OBS Holzminden