Holzminden (red). Eine gute Resonanz erfuhr die Einladung zum Tag der Offenen Tür der Gewaltberatungsstellen BISS und Befem in Holzminden: zahlreiche Fachkräfte und Vertretungen vieler anderer regionaler und lokaler Hilfsinstitutionen und auch Funktionsträger aus der Verwaltung und Politik waren interessierte Besucher. Auch Holzmindens Bürgermeister Christian Belke bspw. zeigte sich gut informiert und pflegte einen engagierten Austausch mit den Anwesenden.
Die Beratungsstelle BISS (Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt) des Trägers Verein für Sozialpädagogik in Holzminden richtet ihr Angebot an Frauen und Männer ab 18 Jahren, die Gewalt erlebt haben. Nach einem Polizeieinsatz nimmt Sozialpädagogin Silke Clerc Kontakt zu den Opfern auf. Unabhängig von einem Polizeieinsatz können sich Betroffene aber auch jederzeit selbst an die BISS wenden. Hier werden die ersten wichtigen Schritte nach einer Gewalterfahrung aufgezeigt und erleichternd begleitet.
Die Beratungsstelle Befem beim selben Träger (VfS) und im selben Gebäude in der Niederen Straße in Holzminden bietet Beratung für Mädchen und Frauen bei Mobbing, Stalking, Bedrohung und Gewalt.
Das Beratungsangebot von Sozialpädagogin Anita Hummel richtet sich an Betroffene mit aktuellen Gewalterfahrungen, die in Gewaltbeziehungen leben oder unter den Folgen von Gewalterfahrung leiden, welche in ihrer Form sehr unterschiedlich sein können und sich auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene auswirken. Zudem ist die Beratung offen, für Frauen und Mädchen, die Schutz vor erneuten Gewalterfahrungen und Diskriminierung suchen und wissen wollen, was sie selbst dafür tun können.
Beraten werden in beiden Einrichtungen alle Personen der Zielgruppen, unabhängig von ihrer Nationalität, ihrer geistigen und körperlichen Verfassung. Die Beratung kann telefonisch und persönlich, auf Wunsch auch anonym stattfinden. Die Beratung ist kostenlos, vertraulich, unabhängig. Die beiden Fachkräfte sprechen auch englisch und bemühen sich in anderen Fällen nach Absprache um eine Sprachmittlerin.
Wie wichtig in Zeiten weiter steigender Zahlen von Fällen häuslicher Gewalt und Aggression und Bedrohung im Alltag die konstruktive Kommunikation der vielen verschiedenen Akteure untereinander ist, hat dieses Zusammentreffen wieder eindrucksvoll bewiesen. Alle Besucher waren sich einig, den Kontakt weiter zu halten und auszubauen.
Foto: Verein für Sozialpädagogik e.V. Holenberg