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Freitag, 14. März 2025 Mediadaten
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Holzminden/Uppsala (red). Fünf Tage in Schweden – eigentlich nichts Besonderes, aber in diesem Fall doch. Eine fünfköpfige Delegation der Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, ist nach Schweden auf die Höhe von Stockholm in die Stadt Uppsala gereist. Möglich wurde dies durch eine Kofinanzierung von der Europäischen Union über das Projekt Erasmus+, das eine Reihe zentraler europäischer Prioritäten finanziert. Ziel war der Besuch der schwedischen Lehrkräfte in der Schule Uppsala Yrkesgymnasium im Uppsala Kommun, um Unterricht in einer schwedischen Beruflichen Schule kennenzulernen.

„Beim Job-Shadowing beobachtet eine Person eine andere bei der Arbeit“, so Dr. Thomas Meyer, Stellvertretender Schulleiter der BBS Holzminden, der zusammen mit vier Lehrkräften der BBS Holzminden nach Schweden gereist ist. „Wir haben im Hintergrund beobachtet, wie Unterricht in der schwedischen Schule durchgeführt wird und wie Abläufe auch in der Administrative in Schweden sind. Wir haben deutlich über den Tellerrand geschaut und am Ende der Woche viele Eindrücke und Ideen mit nach Holzminden gebracht.“

Die fünf Lehrkräfte aus unterschiedlichen Technik-Bereichen der BBS Holzminden haben bewusst unterschiedliche Bereiche in der schwedischen Schule angeschaut und somit ein ganz anderes Schul- und Ausbildungssystem kennengelernt. Neben der beruflichen Komponente haben die schulischen Ausbilder auch wertvolle Kontakte zu den schwedischen Kollegen geknüpft. „Direkt von Anfang an waren wir voll integriert und haben verschiedene Unterrichte besucht – somit haben wir auch unterschiedliche Unterrichtsformen kennengelernt“, so Juliane Böck, Bautechnik und Mathematik-Lehrkraft der BBS Holzminden.

Insbesondere am Unterricht in den Bereichen Bau-, Metall- und Elektrotechnik nahmen die Lehrkräfte aus Holzminden teil. Fachpraxis und Theorieunterricht war bei den besuchten Schülern auf dem Stundenplan. „Grundsätzlich ist der Unterschied zum deutschen System nicht ganz so groß, aber manche Techniken werden anders ausgeführt“, so Daniel Schum, der als Meister des deutschen Dachdeckerhandwerks alles von der praktischen Seite genau beobachtet hat. „Besonders wertvoll war hier auch die Praxis auf den Baustellen, die wir in der Region Uppsala besuchen konnten.“

Die deutsche Delegation konnte mit den schwedischen Lehrkräften auch Schüler in der betrieblichen Praxis außerhalb der Schule besuchen. Das Ausbildungssystem in Schweden fußt genauso wie in Deutschland auch auf Praxis in Betrieben, die ihre Lehrlinge in die laufenden Projekte mit einbinden.

Auch allgemeinbildender Unterricht wie Politik und Mathematik stand auf dem Hospitationsplan. „Von Anfang gab es praktisch kaum eine Sprachbarriere –wir konnten uns mit allen in englischer Sprache austauschen, aber wir haben auch schnell festgestellt, dass viele Fachbegriffe den deutschen Wörtern sehr ähnlich sind“, bringt Kai Hoppmann ein, der an der BBS Holzminden im Bereich Bautechnik und Englisch unterrichtet.

Das Job-Shadowing hat die deutschen Lehrkräfte trotz der kurzen Zeit in Uppsala sowohl fachlich als auch persönlich weitergebracht: Eine Hospitation weitet den eigenen Blick auf eigene Strukturen und Abläufe. Ein weiterer wichtiger Punkt, den die deutsche Delegation von Anfang favorisiert hat, war der Aufbau eines direkten Kontakts zwischen den beiden Schulen. „Ziel ist, einen Austausch für Schüler zu etablieren. Derzeit planen wir, mit einzelnen Auszubildenden aus dem Bereich Elektrotechnik und Sanitär-Heizung-Klima-Technik (SHK) einen Start für einen Austausch zu machen – und wir überlegen dies auch für den Bereich der Dachdecker“, so Michael Roland, der als Abteilungsleiter für die beiden Bereiche Elektrotechnik und SHK in Holzminden den Hut aufhat.

Ein Austausch-Programm kann Auszubildende motivieren. Gleichzeitig lernen sie eigenständig in einer fremden Umgebung auch neue Techniken kennen. Das eigene Fachwissen wird ergänzt, sodass schließlich die Betriebe in der Heimat hiervon profitieren.

„Einen Schüleraustausch zu etablieren sehen wir als großen Vorteil für alle – Auszubildende, Betriebe und auch für uns als Schule. Wir haben in Uppsala eine engagierte Schule kennengelernt, die in manchen Bereichen ähnlich aufgestellt ist wie wir hier in Holzminden“, fasst Dr. Thomas Meyer zusammen. 

„Zusammen mit Betrieben aus unserer Region möchten wir gemeinsam ausgewählte Schüler nach Schweden schicken – und dann auch schwedische Schüler hier bei uns aufnehmen“, so der Stellvertretende Schulleiter der BBS Holzminden. Diejenigen, die als Betrieb oder Auszubildender Interesse an einem derartigen Austausch haben, können sich gerne in der Georg-von-Langen-Schule melden: www.bbs-holzminden.de

Fotos: BBS

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