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Sonntag, 16. März 2025 Mediadaten
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Holzminden (sst). „Während Urlaub für uns bedeutet, in der Fremde fremd zu bleiben, tauchen wir beim Reisen in die Fremde ein und werden Teil davon.“ Dass die Freunde Adrian Klie und Christoph Streicher das Fremde und Neue lieben, wird schlagartig daran deutlich, dass die beiden bereits 120 Länder bereist haben. Über ebendiese Abenteuer, Eskapaden und erlebte Gefahren berichteten die zwei Weltreisenden vergangenen Sonntag in der Stadthalle ab 18 Uhr in ihrer Veranstaltung „Welttournee“, wo Reisen auf Comedy traf.

Adrian Klie und Christoph Streicher sind gebürtige Weserbergländer aus Bevern. Sie haben sich früh in der Schule angefreundet und schnell war klar, dass die beiden die Welt bereisen möchten. Das Interessanteste dabei: Beide arbeiten Vollzeit und nutzten nur die 30 Urlaubstage im Jahr. Wie ist das möglich?

Dafür haben sie für das Publikum eine LSV-Formel aufgestellt: leicht, schnell und vertikal. Am wichtigsten sei es, nur mit Handgepäck zu reisen und so wenig wie möglich mitzunehmen. „Auf unserer ersten Asienreise hatten wir alles Mögliche dabei, was viel zu viel war. Deshalb habe ich all meine Klamotten so gekennzeichnet, dass ich wusste, welche ich tatsächlich getragen habe, wodurch ich schon für das nächste Mal selektieren konnte“, so Adrian Klie. Mittlerweile wetteifern die Freunde vor jeder Reise darüber, wer am Ende das geringste Koffergewicht auf die Waage bringt. Das geht sogar so weit, dass Zahnbürsten halbiert werden, um 4 Gramm zu sparen. Die Wahl zum Handgepäck unterstreiche nicht nur „Leicht“ aus der Formel, sondern ebenfalls „Schnell“. Denn dadurch spare man wichtige Zeit, die man nicht an der Kofferabgabe oder Gepäckrückgabe verliere. Unter „Vertikal“ verstehen die beiden ein Erlebnis über das Sightseeing hinaus. Man solle vor Ort so lokal wie möglich leben und kein Hotel buchen, sondern in eine Kneipe gehen, Bier trinken und bei jemand Gastfreundlichen übernachten. Nach diesen drei Aspekten bereisen die zwei nun schon seit 20 Jahren die Welt.

„Mir hat mal jemand gesagt, unsere Show hätte keinen roten Faden, aber Freunde, hier ist er doch“, sagte Adrian Klie, während er mit dem Laserpointer eine Flasche Bier einkreist. Dass Adrian Klie und Christoph Streicher Freunde von Bier sind, wurde bereits daran deutlich, dass sie bei der Begrüßung mit beiden Händen voll Bier die Stadthalle betraten und die erste Reihe erstmal spendabel ausgestattet haben. Aber auch selbst trinken die beiden hier und da mal ganz gern. Doch als sie nach zwei Litern Bier und einem halben Liter Wasser in Myanmar in einem Nachtbus nach Bagan saßen und es keine Toilette im Bus auf einer stundenlangen Fahrt gab, mussten sie kreativ werden. Allerdings hatten die Freunde nur die 0,5 Liter leere Wasserflasche, um 2,5 Liter zu entleeren. „Das passt schon auf den ersten Blick vom Volumen her nicht!“ Christoph Streicher baute sich trotzdem notgedrungen eine Art Schutzwall, um von den anderen Gästen nicht beobachtet zu werden und füllte einen halben Liter gekonnt ab. Als Adrian Klie auf Toilette musste, wollte er den Versuchsaufbau gerade nachbauen, als dann plötzlich ein Vogel vor den Bus fliegt, der Fahrer anhält, er herausläuft und sich vollständig von den 2,5 Liter befreien konnte.

Aber nicht nur Toilettenprobleme, auch außerordentliche Begegnungen prägten die Reisenden. Ein Junge lud die beiden zusammen mit seinem Vater auf einen Tee und anschließend mit zu sich nach Hause ein. Trotz Skeptik nahmen sie an, fuhren mit einer Fähre mit und genossen die Gastfreundlichkeit der Familie. Sie aßen und tranken zusammen und unterhielten sich auf Englisch. Schuldgefühle fingen an, sich bemerkbar zu machen, da sie nichts für die Familie als Gegenleistung hatten. Also wollten sie sich mit ihrem letzten Bargeld von 20 Dollar bedanken. Allerdings hat der Junge keine 20 Dollar, sondern 150 Dollar gewollt, um ein kaputtes Fenster zu reparieren. Nach aufdringlicher Diskussion beschlossen die beiden, dass sie so schnell wie möglich wegmussten. Hinzu kam, dass sie unter Zeitdruck standen, um den oben erwähnten Nachtbus zu bekommen.

Nach all diesen Erfahrungen und Erlebnissen konnten Adrian Klie und Christoph Streicher Südostasien in Level für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis einteilen aufbereitet im "Nintendo- Design". Bewertet wurden dabei Küche, Kulturschock und Chaos. Singapur, Taiwan und Hongkong seien dabei anfängerfreundlich, da die meisten Englisch sprechen und vieles gut organisiert ist. Fortgeschrittene Länder seien Thailand, Vietnam oder Laos. Insbesondere in Vietnam sei der Verkehr ein Ausnahmezustand und total gefährlich. Myanmar hingegen sei ein Land nur für absolute Profis.

Trotz zahlreicher Asienerlebnisse ist für die Weltreisenden Europa der beste Kontinent. Dafür haben sie drei ausschlaggebende Kennzahlen genommen, um Europa in seiner Fülle zu beschreiben: 24 Sprachen, 47 Länder und 10.000 Brauereien! Für Europa wurden sie ebenfalls mathematisch kreativ und haben sich eine Abenteuer-Budget-Matrix überlegt. Sie sagt aus, in welchen Ländern verhältnisweise viel bezahlt werden muss für neue Erlebnisse. Quintessenz: Im Osten kann man mit ganz wenig Geld viel Abenteuer erleben. Der Allmann-Faktor, also die Wahrscheinlichkeit, Deutsche zu treffen, verläuft zudem gegen null. Abgesehen natürlich von Adrian Klie und Christoph Streicher, denn die sind überall.

Dass sie wirklich überall waren, belegen auch die Beweisfotos von der Inhaftierung in Mexico City in Südamerika. Es schien, als hätte die Polizei geradezu darauf gewartet, dass Touristen aus einer Bar gehen. Denn mit einem Corona Bier in der Hand umgefüllt in einen Plastikbecher hat die Polizei Christoph Streicher wegen Trinkens in der Öffentlichkeit dran gekriegt. Adrian Klie hat sich selbstverständlich aus Solidarität direkt mitverhaften lassen und nicht aus Gründen bezüglich seinen mangelnden Spanischkenntnissen. Sie hatten nun folgende Probleme gleichzeitig: Zeitdruck, kein Geld und Verhaftung. Allerdings hatten die beiden nicht genug Geld dabei, um sich freizukaufen. Dementsprechend gingen die Verhandlungen los. Kleine Tipps am Rande: Erstens: Mit dem Stichwort „Student“ gibt es weltweit Vergünstigungen. Zweitens: Immer 50 Dollar oder Euro in der Schuhsohle verstecken. Dadurch konnten sich die Abenteurer freikaufen und sich schleunigst auf den Weg zum Flughafen für das nächste Reiseziel machen.

Mit dieser Geschichte ging ein Abend vieler Lacher, besonderer Eindrücke, wunderschöner Bilder und kuriosen Geschichten zu Ende. Die Erlebnisse von Adrian Klie und Christoph Streicher sind ebenfalls in ihrem Podcast zu hören oder im selbst verfassten Buch „Welttournee“ nachzulesen, was am Sonntag sogar persönlich signiert wurde. Darüber hinaus freute sich eine Gewinnerin über einen TUI-Reisegutschein im Wert von 100 Euro, der im Publikum unter einen der Sitze geklebt wurde als Überraschung für einen Zuschauer.

Fotos: sst

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