Holzminden (red). Am 9. Dezember 2025 werden sich das Jugendzentrum Holzminden, die Stadthalle und das Familienzentrum „drehscheibe“ erneut in Lern- und Austauschorte für ein Thema verwandeln, das viele Jugendliche betrifft, jedoch nur selten offen angesprochen wird: sexualisierte Gewalt. Rund 250 Schülerinnen und Schüler der achten Klassen der weiterführenden Schulen sind zum diesjährigen Fachtag eingeladen, der von Julia Rentziehausen und Thomas Weßler vom Jugendzentrum Holzminden geplant und organisiert wurde.
Ein schwieriges Thema soll sichtbar und greifbar werden
Im Mittelpunkt des Fachtags steht die Frage, wie ein sensibles und gesellschaftlich relevantes Thema für Jugendliche verständlich, erlebbar und zugänglich gemacht werden kann. Die Inhalte orientieren sich an den Lebenswelten der Teilnehmenden. In acht thematisch vielfältigen Räumen sollen die Jugendlichen ihre eigenen Grenzen wahrnehmen und reflektieren können, erfahren, warum andere Menschen anders empfinden, und wie Sprache – etwa in Deutschrap-Texten – Geschlechterbilder prägt. Auch juristische Grundlagen verschiedener Formen sexualisierter Gewalt werden vermittelt.
Raum für Fragen, Austausch und persönliche Erfahrungen
Der Fachtag bietet nicht nur Wissensvermittlung, sondern vor allem Raum zum Ausprobieren, Besprechen und Nachfragen. Die Jugendlichen erhalten die Möglichkeit, Unsicherheiten anzusprechen, Perspektivwechsel zu erleben und bewusster mit Nähe, Distanz und persönlichen Grenzen umzugehen. Interaktive Übungen, medienpädagogische Inhalte und rechtliche Einordnungen sollen ihnen Orientierung und Sicherheit geben.
Ein Format, das sich etablieren soll
„Es ist wichtig, dass wir junge Menschen frühzeitig stärken und ihnen die Möglichkeit geben, sich mit wichtigen Themen auseinanderzusetzen und Fragen auch zu unangenehmen Themen zu stellen“, betont Julia Rentziehausen. Besonders freue sie sich darüber, dass etwas, das im vergangenen Jahr als Vision auf einem Notizzettel begann, erneut umgesetzt wird und künftig fest in den Jahrgangsplänen der achten Klassen verankert sein wird.
Der Fachtag soll erneut zeigen, wie wirkungsvoll Präventionsarbeit sein kann, wenn sie nah an den Bedürfnissen der Jugendlichen ausgerichtet ist und ihnen Raum gibt, sich ernst genommen und unterstützt zu fühlen.