Holzminden (hk). Zum Abschluss des dreijährigen Modellvorhabens „Versorgung und Mobilität“ (MoVerMo) fand am vergangenen Donnerstag in der Georg-von-Langen-Schule eine Zukunftskonferenz statt. Ziel der Konferenz war es die konkreten Ergebnisse des Projektes vorzustellen und zu erläutern.
In den vergangenen Jahren wurde ein umfangreiches und detailliertes Raumwissen, verschiedene Konzeptionen zu Fragen der Nahversorgung und Mobilität, sowie konkrete Projekte erarbeitet. Mit dem Projekt soll langfristig die Versorgung der Menschen, dessen Wohnorte verhältnismäßig wenig Infrastruktur bieten, verbessert werden. Die ortsnahe Versorgung sei unverzichtbar, denn die Versorgung mit Lebensmitteln oder Gesundheitsdiensten sei zentraler Baustein der Daseinsvorsorge.
Eröffnet wurde die Zukunftskonferenz mit der Begrüßung durch die Landrätin des Landkreises Holzminden Angela Schürzeberg, sowie dem Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur Dr. Bernd Rittmeier. Anschließend stellte der Projektleiter Dr. Heiko Linnemann vom Landkreis Holzminden die Ergebnisse des Projektes näher vor.
Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land seien ein erklärtes Ziel der Bundesregierung. Dabei sollen demografisch besonders betroffene ländliche Regionen in ihrer Entwicklung unterstützt werden, so Dr. Bernd Rittmeier. Holzminden sei als eine von 18 bundesweiten Modellregionen ausgewählt worden.
Zum jetzigen Zeitpunkt liegen für den Landkreis Holzminden ausgezeichnete Daten, zum Bespiel in Form einer Karte mit sämtlichen Einrichtungen der Daseinsvorsorge und einer kleinräumigen Bevölkerungsprognose, Analysen und Konzepte vor, mit denen die Region in den nächsten Jahren ihre weitere Entwicklung so gestalten könne, dass für die Menschen ein Höchstmaß an Lebensqualität gesichert werden könne. Die entworfene Karte analysiert für Gemeinden und Ortsteile die Versorgung von sechs Grundthemen: Gesundheit (Apotheke, Medizin, Altenpflege), Versorgung (Bank, Poststelle, Lebensmittelgeschäfte, Einzelhandel), Mobilität (Busanbindungen, Radweganbindungen), Bildung (Kindertagesstätten, Grundschulen, weiterführende Schulen), Gesellschaftlichem Unterstützungsbedarf (Altersquotient, Grundsicherungsquotient), sowie von Freizeitangeboten und Gesellschaft (Übernachtungsbetriebe, Vereine, Bahnanbindung).
Diese Daten, zusammengefasst in einer extra aufgelegten Broschüre, können ab sofort beim Landkreis in Schriftform oder auf der Homepage des Landkreises als pdf-Form heruntergeladen werden.
„Dennoch müssen wir auch zeigen, wie attraktiv es ist hier zu leben, das Glück und die Vorteile benennen und nicht nur die Nachteile“, erklärt Landrätin Schürzeberg. Man müsse den Blick auf das schärfen, was hier möglich ist und die Beteiligung von allen wachrütteln.
Die Abschlussveranstaltung findet am 11. September in Berlin statt, zu der dann auch alle Ergebnisse online einzusehen sind.
Foto: fw