Eulen sind wahrhaft meisterliche Jäger. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ihr spezielles Gefieder mit den samtartigen Federn keinerlei Reibungsgeräusche verursacht und ihnen so einen nahezu lautlosen Flug ermöglicht. Diese Besonderheit – gepaart mit einem erstklassigen Gehör – gibt ihnen die Gelegenheit, sich ihrer Beute geräuschlos zu nähern um schließlich wie aus dem Nichts zuzuschlagen.
Die häufigste Eulenart Deutschlands ist der Waldkauz. Ihm wurde in diesem Jahr eine besondere Ehre zuteil: Er wurde vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem bayerischen Landesbund für Vogelschutz (LBV) zum Vogel des Jahres gekürt. Bereits seit 1971 gibt es diese Kampagne, die alljährlich auf die Gefährdung von Arten und Lebensräumen hinweisen soll. Auch wenn der Waldkauz selbst in seinem Bestand nicht gefährdet ist, soll seine Wahl stellvertretend für alle Eulenarten sein. Denn viele Gegenden sind mittlerweile von Eulen verlassen. Zum einen, weil die Nahrung für die lautlosen Jäger nicht mehr ausreicht, zum anderen, weil sie keine Brutplätze mehr finden.
Anlässlich der Wahl des Waldkauzes zum Vogel des Jahres widmet sich der Wildpark Neuhaus der Niedersächsischen Landesforsten in der Solling-Vogler-Region im Weserbergland am 12. und 13. August ein ganzes Wochenende lang zum einen dem Thema Eulen, zum anderen aber auch der Waldpädagogik.
An beiden Tagen wird Falknerin Monique Menne jeweils um 11.30 und 15 Uhr den Schwerpunkt der Flugvorführungen auf die Eulen legen und den Besuchern zahlreiche Informationen über die Lebensweise, den Lebensraum und die Biologie dieser vielseitigen Tiere mit auf den Weg geben. Im Programm gezeigt werden Uhu, Schleiereule und der neueste Star der Falknerei: der erst im April diesen Jahres geschlüpfte Waldkauz Knut.
Neben den Eulen spielen auch die waldpädagogischen Angebote und Umweltbildungsprogramme der Niedersächsischen Landesforsten an diesem Wochenende eine große Rolle. Den Wald und die Natur erlebbar zu machen, dabei aber auf spielerische Art und anschauliche Weise auch Wissen zu vermitteln und Verständnis für die Natur zu entwickeln steht im Mittelpunkt dieser besonderen Angebote. Einen kleinen Eindruck gibt es dabei direkt vor Ort. So heißt es nämlich: Anfassen ist bei verschiedenen Spielen und Mitmach-Aktionen, bei der die Natur im Mittelpunkt steht, ausdrücklich erlaubt! Von 10 bis 15 Uhr haben die Informationsstände geöffnet.
Im Anschluss an die Flugvorführungen geht es direkt von der Falknerei aus mit Christine Helms zu einer jeweils etwa halbstündigen Führung zu den Eulen des Wildparks. Die zertifizierte Waldpädagogin der Niedersächsischen Landesforsten wird während der Tour vor allem die Bedeutung der Tiere in der Mythologie thematisieren. Denn die nachtaktiven Vögel mit den großen, ausdrucksvollen Augen und den so charakteristischen Rufen tauchen als sagen- und mythenumwobene Naturtalente in vielen alten Geschichten und Überlieferungen auf. Je nach Kulturkreis gelten sie mal als Sinnbild für Weisheit, mal als Glücksbringer oder aber auch als Überbringer unheilvoller Nachrichten.
Alle Aktionen und Führungen sind am Wochenende des 12. und 13. Augusts im Wildpark-Eintrittspreis inbegriffen.
Weitere Informationen sind im WildparkHaus – dem Solling Besucherzentrum, Tel. 05536/9609980, sowie bei der Solling-Vogler-Region im Weserbergland, www.solling-vogler-region.de und unter Tel. 05536/960970 erhältlich.
Foto: Solling-Vogler-Region
