Holzminden (sl). Der erste schulinterne Europatag fand am Freitag an der Georg-von-Langen Berufsbildende Schulen in Holzminden statt. Unter dem Motto „Europa und ich – was bietet Europa für mich?“ arbeiteten 800 Schüler an verschiedenen Projekten rund um das Wissen zu Europa. Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ gab es Informationsstände, interaktive Stände und kulinarische Spezialitäten. Der Europapolitiker Bernd Lange, der im Moment „Für Europa in Niedersachsen unterwegs“ ist, wurde zu dem besonderen Tag eingeladen. Der 12. Jahrgang des Berufsgymnasiums hatte dann die ehrenvolle Aufgabe, ein Expertengespräch mit dem Mitglied des europäischen Parlaments zu führen.
Dr. Thomas Meyer, Andreas Hölzchen und Anja Beckmann begleiteten Bernd Lange bei dem Rundgang der angefertigten Informationsstände. Im lockeren Austausch mit Lange konnten die Schüler ihre Ergebnisse präsentieren. Die Schüler hatten vorab in Workshops frei gewählte Themen um Europa bearbeitet und 35 Informationsstände erarbeitet. Ziel sei es, Vergleiche innerhalb Europas zu erstellen, zu erkennen wie vielfältig Deutschland bezogen auf die Berufswahl sei und welche Möglichkeiten jedem Europäer zu stehen. Laut Anja Beckmann solle jeder die Möglichkeit haben, sich mit Europa auseinander setzen zu können und deshalb sei es wichtig jeden Schüler egal welchen Bildungsstands einzubringen. „Europäische Politik ist für alle da“, erwiderte daraufhin Lange.
Nach einem erfrischenden Cocktail und europäischen Köstlichkeiten konnten die Schüler das Expertengespräch im Hörsaal durchführen. Bei dem Expertengespräch mit Bernd Lange wurden Fragen über Bildung und die Zukunft Europas gestellt.
„Warum kostet Bildung Geld?“. Auf diese Frage antwortete der Europapolitiker kurz und knapp: „Bildung muss kostenfrei sein!“. Dazu erklärte er noch, dass Qualifizierung das A und O sei und lobte das „Erasmus-Programm“ zur Unterstützung für Studenten mit Auslandsaufenthalten. Anschließend fragte ein Schüler über die Modernisierung von Schulen nach und Lange erklärte, dass die Infrastruktur der Bildung vernachlässigt sei. „Es herrscht ein Kreidezeitalter in Schulen und außerhalb befindet sich die Digitalisierung“, fügte Lange der Antwort hinzu und forderte zur Modernisierung auf.
Bei den Fragen zu Europa blühte Bernd Lange, Mitglied des europäischen Parlaments, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handels und Mitglied des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie auf. „Wie sieht die Zukunft Europas aus?“. Darauf antwortete Bernd Lange, dass Europa sich weiter positiv entwickle und derzeit 80% für Europa seien. „Europa ist ein Anker, auf dem man bauen kann“, lautete das Statement an die Schüler. Das Leben nach dem Brexit interessierte die Schüler der BBS sehr und Lange bedauere diese Volksabstimmung zu tiefst und wies auf viele weitere Fragen und offene Verhandlungen hin, die auch Niedersachen in Bezug auf den Export von Autoteilen und Agrarprodukten beträfe. Auf die Frage, ob ein Eintritt der Türkei in die die EU möglich sei, verwies das EU Mitglied auf die jahrelangen Verhandlungen mit der Türkei. „Die EU ist keine Frage der Religion!“, sondern Werte wie Demokratie, besonders Religionsfreiheit und Gleichheit stehen für Bernd Lange an erster Stelle.
Der Europatag war ein spannender Tag mit vielen Einblicken und eine gute Abwechslung zum Schulalltag. Schüler und Lehrer konnten sich weiterbilden und mit Bernd Lange zusammen über Europa diskutieren.
Fotos: sl