Holzminden (r). Für eine erfolgreiche Lehre in der Zukunft ist die digitale Vernetzung eine wichtige Voraussetzung. Die Kreisvolkshochschule Holzminden hat sich jetzt auf den Weg zur KVHS 2.0 begeben. „Wir müssen begreifen, dass wir auf die Neuen Medien nicht einfach aufsatteln können, sondern grundsätzlich etwas verändern müssen“, sagt die Leiterin der KVHS, Petra Piontek. Mit interaktivem Touchscreen, vernetzten Laptops und beweglichen Tischen ist in dem Raum des altehrwürdigen Gebäudes in der Bahnhofstraße 31 dazu schon ein entscheidender Schritt getan.
Der Geruch von frischer Farbe und neuen Möbeln hängt noch in der Luft und auch ansonsten scheint in dem Medienraum nichts mehr so, wie es einmal war. Eine flüchtige Inaugenscheinnahme könnte sogar darüber hinwegtäuschen, dass hier künftig mit modernster EDV-Technik gearbeitet und gelernt werden soll. Die Monitore auf den Kurstischen sind komplett verschwunden und auch die früher darunter befindlichen Standrechner. Ein Medienunterrichtsraum ohne Computer?
Der erste Eindruck trügt. Für die Kurse stehen sehr wohl leistungsfähige digitale Arbeitsstationen zur Verfügung. 17 Laptops können bei Bedarf und je nach Anzahl der Kursteilnehmenden ausgegeben werden. Eine Umrüstung, die nicht bloß zur Modernisierung beiträgt, sondern auch wesentliche Voraussetzung dafür ist, Flexibilität und Beweglichkeit in das Unterrichtsgeschehen zu bringen. „Bei Mediationskursen etwa können die Tische kurzerhand hochgeklappt und beiseite geschoben werden, um einen Stuhlkreis zu ermöglichen“, erklärt Petra Piontek. Das sei vorher mit der statischen Anordnung von Tischen und Standrechnern undenkbar gewesen. „Wir wollten einen multifunktionalen Raum haben, in dem man sowohl normalen als auch EDV-gestützten Unterricht abhalten kann, im Zweifelsfall sogar mithilfe von Videokonferenzen“, betont die KVHS-Leiterin.
Highlight dieser flexibilisierten Digitalisierungsoffensive ist sicher das große interaktive Whiteboard, hierzulande in Unterrichtsräumen ja immer eher noch die Ausnahme. Der Monitor in Tafelgröße ermöglicht es Dozenten und Kursteilnehmenden nicht nur, mit den Laptops vernetzt Informationen auszutauschen und aus dem Internet zusätzliche Informationen einzuholen. Auch das gleichzeitige Malen und Schreiben auf dem Board, um grafisch oder textlich Aufbereitetes besser zu erklären, ist dadurch kein Hexenwerk mehr.
Für Petra Piontek ist der Medienraum aber nur Teil eines größeren Konzeptes. Denn ohne die Vernetzung mit der vhs.cloud seien alle Bestrebungen, die Kreisvolkshochschule nachhaltig im digitalen Zeitalter ankommen zu lassen, nur Stückwerk. Das bundesweite Angebot des Deutschen Volkshochschulverbandes dient nicht allein der Kommunikation und Zusammenarbeit von KVHS-Dozenten sowie der Nutzung von zur Verfügung stehenden Unterrichtsmaterials. Grundsätzlich sollen auch die Kursteilnehmenden mithilfe des Netzwerks an Online-Kursen teilnehmen können. Für speziellere Themen dürfte diese Ergänzung gerade im ländlichen Bereich auf lange Sicht eine wertvolle Ergänzungsmöglichkeit darstellen, ist sich Petra Piontek sicher. „Die Zukunft liegt in der Einbeziehung der vhs-cloud in unser Unterrichtssystem“, ist die Leiterin der Holzmindener KVHS überzeugt, „damit können wir auf lange Sicht ein Weiterbildungsangebot machen, das dem der Ballungsgebiete in nichts nachsteht.“
Foto: Landkreis Holzminden