Holzminden (r). Leerstehende, teilweise stark sanierungsbedürftige Gebäude gibt es in vielen Städten. Ein Grund für den Leerstand und mangelnde Unterhaltung von Gebäuden ist, dass die Eigentümer/innen allein nicht in der Lage sind oder kein Interesse haben, sich dem (finanziellen) Wagnis der Sanierung zu stellen. Es fehlt oftmals an Ideen, zum Beispiel für einen zeitgemäßen Umbau, an Wissen, zum Beispiel über den Umgang mit denkmalpflegerischen Anforderungen oder von Finanzierungsmöglichkeiten. Auch die derzeit nicht absehbare Nutzung des Gebäudes ist eine große Hürde. Deshalb stellt sich die Frage, ob nicht gemeinschaftliche Investitionen und eine umfassende Beratung Abhilfe schaffen können.
Ein möglicher Ansatzpunkt dafür stellt das Modell der Stiftung Trias dar, die seit der Gründung 2002 viele Grundstücke in ihren Vermögensstock aufgenommen hat und die Grundstücke für die Weiternutzung in Erbpacht vergibt. Damit werden Bodenspekulationen umgangen, vor allem aber können die Anfangsinvestitionen erheblich reduziert werden. Gleichzeitig steht die Stiftung Trias für umfassende Beratung zur Verfügung. Damit eignet sich das Modell besonders für gemeinschaftliche (Wohn-)Projekte, bietet aber auch weit darüber hinaus gehende Möglichkeiten.
Am kommenden Mittwoch, 10. Oktober 2018, um 18 Uhr wird Rolf Novy-Huy, der Geschäftsführende Vorstand der Stiftung Trias, Hattingen (Ruhr), in einem Vortrag Möglichkeiten vorstellen. Anschließend an den Vortrag gibt es ausreichend Zeit für Nachfragen und Diskussion. Bei Bier, Wasser und Brezeln kann der Abend ausklingen und es können gemeinsam Ideen entwickelt werden. Weitere Informationen gibt es unter: www.stiftung-trias.de.
Dieser Vortrag ist Teil der öffentlichen Vortragsreiche „Leerstand? Muss das sein??! Innovative Ideen und Projekte für die Entwicklung der Altstädte in Holzminden und Höxter“, die im Rahmen des HAWK-Projekts TransZ durchgeführt wird. Neben konkreten Beispielen aus anderen Städten geht es dort um mögliche Organisationsformen von Projekten. Vor allem aber soll damit Lust gemacht werden, sich mit der Altstadt auseinander zu setzen. Und es soll gezeigt werden, was möglich ist, wenn sich Gleichgesinnte zusammentun. Es finden Vorträge in Holzminden und in Höxter statt.
Der nächste Termin ist dann am Mittwoch, 17. Oktober 2018: Friedhelm Meyer, Aufsichtsratsvorsitzender und Burckhardt Klapp, Denkmalpfleger der Stadt Hann. Münden, stellen die Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt e.G. vor. Deren Ziel ist die Erhaltung wertvoller Fachwerkgebäude durch breites bürgerschaftliches Engagement.
Foto: HAWK