Bevern (r). Schon der römische Chronist Tacitus schrieb über die Wälder Germaniens, sie seien so dicht, dass ein Eichhörnchen das ganze Land durchqueren könne, ohne jemals den Boden zu berühren. Später waren die dunklen Wälder ein Ort des Schreckens, in denen Geister, Hexen und wilde Tiere lebten. In den Märchen kommt diese Anschauung unserer Vorfahren noch zum Vorschein. Nur ganz allmählich wandelte sich dieses Bild und der Wald entwickelte sich in der allgemeinen Anschauung zu einem romantischen Ort, an dem die Natur noch unberührt scheint. Daniel Althaus, Stadtarchivar Uslars und dortiger Museumsleiter, beschäftigt sich am Montag, den 12.11.2018 um 19.00 Uhr im Kulturzentrum Weserrenaissanceschloss Bevern im Rahmen eines Kreisvolkshochschulvortrages mit dem Thema Wald und den sich verändernden Vorstellungen davon.
Althaus hat vor allem auch die Menschen, die in und mit dem Wald gelebt haben, im Blick. Der Wald war und ist bis heute das prägende Landschaftselement unserer Region und immer noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Doch im Gegensatz zu früher ist er heute fast menschenleer. Althaus beleuchtet, dass dies nicht immer so war. Waldarbeiter, Kulturfrauen und Förster arbeiteten früher in großer Zahl im Wald und jeder Sollinger holte sein Bau- und Brennholz, Bohnenstangen oder Erbsenbüsche aus dem Forst. Frauen und Kinder sammelten Pilze oder Beeren. Und in Kriegszeiten war der Wald ein Rückzugsraum für die Zivilbevölkerung.
Anmeldungen für den Vortrag sind noch möglich bei der Geschäftsstelle der KVHS unter Tel. 0 55 31 - 707 224, per Mail unter
Foto: Ruth Happel