Holzminden (r). Während eines Arbeitslebens durchlaufen Symrise Mitarbeiter viele Stationen. Während der vier Jahrzehnte haben die sieben Jubilare ihr Unternehmen stets nach Kräften unterstützt. Dieses Jahr feiern sie nun ihre 40-jährige Betriebszugehörigkeit.
Mathias Werner begann seine Ausbildung zum Chemielaboranten am 1. August 1978. Während der dreijährigen Lehre entdeckte er seine Leidenschaft für Düfte und ließ sich anschließend zum Parfümeur ausbilden. Seine Tätigkeit als Duft-Kreateur führte ihn unter anderem nach Großbritannien und Hamburg, bis er schließlich in die Zentrale nach Holzminden zurückkehrte. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Parfümeur leitet er seit 2011 die Symrise Parfümerie-Schule. „Mit dem Wissen und der Technik von heute hätte man früher so viel mehr leisten können”, sagt Werner. Einst habe man Rezepturen mit Zettel und Stift erstellt, heute übernehmen Roboter das Ausmischen. „So haben wir unsere Effizienz um 60 Prozent gesteigert”, sagt er. Seinen Beruf würde er auch heute wieder wählen: „Parfümeur ist eine faszinierende Tätigkeit und bietet jeden Tag neue Herausforderungen.”
Einen Monat später startete Carsten Schmidt mit seiner Lehre zum Chemielaboranten. Nach Abschluss der Ausbildung arbeitete er im Labor der Parfümöl-Produktion. Vor drei Jahren wechselte er in die Prozessoptimierung und führt dort Laborversuche durch und optimiert die Produktionsabläufe. Zur Arbeit fährt der ehemalige Triathlet seit 30 Jahren mit dem Fahrrad. Pro Tag legt er eine Strecke von 40 Kilometern zurück. Über die Jahre kam so eine Distanz von 225.000 Kilometern zusammen, was dem fünffachen Erdumfang entspricht. „Das ist mein persönlicher Nachhaltigkeitsbeitrag“, sagt er. Im Lauf seiner Karriere machte Schmidt 60 Verbesserungsvorschläge und erwarb ein Patent.
Als dritter Chemielaborant des Ausbildungsjahrgangs 1978 feierte Dirk Müller dieses Jahr am 1. September seine 40-jährige Betriebszugehörigkeit. Nach der Lehre arbeitete er bis 1982 im Trennlabor und analysierte unter anderem die Bestandteile von natürlichem Pfefferminzöl für spätere Minzaromen. Im Anschluss an seinen Wehrdienst wechselte Müller in den Technischen Service der Parfümerie. Dort bearbeitete er unter anderem Parfümöl-Reklamationen und sondierte neue Anwendungsgebiete für Parfümöle. Später betreute er auch den Mischroboter „Tecnorama“. Schließlich wechselte Müller in die Forschung. Dort unterstützt er die Parfümerie, indem er Datenbanken mit technischen Eigenschaften der Riechstoffe erstellt und neue Produktideen entwickelt. „In der langen Zeit habe ich an 14 Symrise-Erfindungen mitgewirkt“, sagt Müller.
Mitarbeiter hat noch nie eine Absage auf eine Bewerbung bekommen
Nur eine einzige Bewerbung hat Thomas Gerling in seinem ganzen Berufsleben geschrieben. Am 1. September 1978 begann er seine Ausbildung zum Chemikanten bei Symrise und blieb der Firma bis heute treu. Schnell fand er heraus, dass ihm die Tätigkeit in der Destillation am meisten Spaß macht. Er betreut vor allem Reaktionen und Destillationen für mehr als 300 verschiedene Produkte. Seit 2007 ist er als Vorarbeiter tätig. Mit den Erstschulungen für Lehrlinge übernahm er im Lauf der Zeit mehr Verantwortung. Seiner Abteilung blieb er somit sein gesamtes Berufsleben treu. Über die Jahre baute Gerling in der Firma viele Freundschaften auf, die er beim Betriebsfußball oder bei Familienausflügen mit den Kollegen pflegte. Sein Fazit fällt daher positiv aus: „Ich hatte viel Freude und viel zu lachen”, sagt er und fügt hinzu: „Auf alle Fälle würde ich wieder hier anfangen.”
Gunda Bettermann kam nach der Ausbildung zur Chemisch-Technischen Assistentin am 1. August 1978 zu Symrise nach Holzminden. Dort arbeitete sie bis zur Geburt ihres ersten Sohnes im Labor der Forschungsabteilung. Dann wechselte sie in die Bibliothek, wo sie Literatur- und Patentrecherchen durchführte. Diese sind notwendig, um zu klären, ob eine Erfindung tatsächlich neu ist, schon in Fachjournalen beschrieben wurde oder gar in Patenten vorliegt. Früher musste sie dazu per Hand die wissenschaftliche Literatur im Lesesaal durchsuchen. Als das Unternehmen 1989 in diesem Bereich die Arbeit auf Computer umstellte, konnte sie fortan in Online-Datenbanken recherchieren. Innerhalb der Patentabteilung übernahm Bettermann vor einigen Jahren zusätzlich den Markenbereich, wo sie mit externen Patentanwälten zusammenarbeitet. „Ich mache meine Arbeit immer noch sehr gerne“, sagt sie.
Angestellte blickt auf abwechslungsreichen Berufsweg zurück
Am 17. Juli 1978 war der erste Arbeitstag von Elisabeth Ernst. Als Absolventin der Höheren Handelsschule begann sie in der „Kundenbuchhaltung Ausland“ und bearbeitete die Zahlungseingänge der europäischen Kunden. Kurz nach der Probezeit wechselte sie in die „Lieferantenbuchhaltung Inland“ und etwa ein Jahr später in die Personalabteilung. Dort verteilte sie die eingehende Post. Sie stenografierte und schrieb für den Personalchef und erledigte auch Schreibarbeiten für andere Personalsachbearbeiter sowie den Betriebsrat. 1984 übernahm Ernst die Sachbearbeitung „Reisekostenabrechnung“. 2001 wechselte sie erneut, dieses Mal in die Bibliothek. Seit 2013 gehört sie zum Team des Reisebüros. Ernst erstellt Bahntickets für Symrise Reisende und organisiert die Taxitransfers für Besucher. „Ich habe immer sehr nette Kollegen gehabt und würde den Weg wieder so gehen“, sagte sie.
Auf eine lange Dienstzeit bei Symrise blickt auch der gelernte Kfz-Mechaniker Hans-Dieter Hesse zurück, der am 10. Mai 1978 als Mischer in der Parfümerie anfing und dort sein ganzes Erwerbsleben lang blieb. Nach einer Weiterbildung füllte er zudem die Rolle des Sicherheitsbeauftragten aus. “Es war eine schöne Zeit”, so Hesse rückblickend.
Foto: Symrise