Holzminden (r). Bereits seit dem 01.10.2018 ist Jens Heinemeyer offiziell Kreisbrandmeister des Landkreises Holzminden. Dieses Amt hatte er frühzeitig von Dirk Hartmann übernommen, da dessen Amtszeit aus gesundheitlichen Gründen früher beendet werden musste. Am Abend des 22.11.18 fand nun die formelle Übergabe des Amtes und die Verabschiedung von Dirk Hartmann aus dem Amt des Kreisbrandmeisters statt.
Zahlreiche Gäste aus der Politik und der Verwaltung, aus den Reihen der Feuerwehr, nicht nur aus dem Landkreis Holzminden, anderer Hilfsorganisationen und der Polizei waren der Einladung der Landrätin Angela Schürzeberg gefolgt. Auch persönliche Wegbegleiter, sowohl von Dirk Hartmann, als auch von Jens Heinemeyer, ließen sich nicht vermissen.
Um kurz nach 18 Uhr eröffnete Landrätin Angela Schürzeberg mit einer Dankesrede. „Dirk Hartmann wurde gezwungen sein Amt niederzulegen – und das nach insgesamt 36 Jahren in der Kreisfeuerwehr“, so Schürzeberg. Sie dankte Hartmann für unter anderem 10 Jahre als stellvertretender Kreisbrandmeister und natürlich die letzten 3 Jahre als Kreisbrandmeister. Natürlich gilt dieser Dank auch der Familie, die oft zurückstecken musste, wenn der Ehemann oder Vater wieder einmal dienstlich unterwegs war.
Im Anschluss an die Dankesrede gab die Landrätin Jens Heinemeyer die besten Wünsche für seine zukünftigen Aufgaben mit auf den Weg. Die zukünftigen Herausforderungen erfordern die Zusammenarbeit aller Kräfte und Organisationen. Deshalb ging Schürzebergs Dank nicht zuletzt auch noch einmal an alle Arbeitgeber, die im Einsatzfall auf die Einsatzkräfte verzichten müssen.
Regierungsbrandmeister Wolfgang Brandt überbrachte die Grüße der Polizeidirektion Göttingen sowie der Kreisbrandmeister der angrenzenden Landkreise. Auch er hebt die hervorragende Zusammenarbeit mit Dirk Hartmann in den letzten 36 Jahren hervor und bedauert den frühzeitigen Verlust Hartmanns in einer Führungsrolle sehr. Auch Brandt bedankt sich für Hartmanns bedingungsloses Engagement für die Feuerwehren im Landkreis Holzminden und weist ebenfalls auf die Herausforderungen der Zukunft hin, für die auch er Jens Heinemeyer alles Gute wünscht.
Mit den besten wünschen für die Zukunft beendet Wolfgang Brandt seine Ansprache, bevor er alle Anwesenden bittet, sich von den Plätzen zu erheben. Aufgrund seiner langjährigen Arbeit zum Wohle der Allgemeinheit erhielt Dirk Hartmann das goldene Feuerwehrehrenzeichen am Bande des Landes Niedersachsen. Dieses wurde von Regierungsbrandmeister Brandt stellvertretend für den Minister für Inneres und Sport an diesem Abend verliehen.
Im Anschluss an die Verleihung richtete Hartmann das Wort an alle Anwesenden. 1982 hielt Hartmann seine erste Unterrichtsstunde in der Kreisausbildung, an die er sich bis heute noch bestens erinnern kann. 2005 wurde er dann, zu seiner eigenen Überraschung, zum stellvertretenden Kreisbrandmeister gewählt. Nun begannen die umfangreichen Führungsaufgaben auf Kreisebene, in denen es so manche Herausforderung zu meistern gab. 2015 übernahm Hartmann schließlich das Amt des Kreisbrandmeisters. Viele Veränderungen gab es in über zehn Jahren Führungsarbeit und auch einige Erfolge konnte Hartmann, zusammen mit seinen Stellvertretern, über die Zeit verzeichnen. Einige davon waren unter anderem die Modernisierung des Fuhrparks der Kreisfeuerwehr, die Umstellung der Alarmierung und des Funknetzes auf Digitalfunk und die Neustrukturierung der Kreisfeuerwehrbereitschaft. Leider reichte die Zeit nicht, um alle gesteckten Ziele zu erreichen.
Seinen Rücktritt bedauert Hartmann sehr. „Die Ausübung dieses Amtes war mir eine Herzensangelegenheit und hat mich mit großem Stolz erfüllt“, führte er aus. Sein Dank gilt allen Wegbegleitern, die ihn seit jeher unterstützt haben. Besonderer Dank gilt Hartmanns Familie, aber auch seinen Stellvertretern Jens Heinemeyer und Ralf Knocke, die ihn, gerade in der letzten Zeit, maßgeblich unterstützt haben. Seinem Nachfolger wünscht Hartmann ebenfalls eine glückliche Hand.
Zum Abschluss mahnt der Kreisbrandmeister a.D. den Trend von Schließungen einzelner Ortsfeuerwehren zu stoppen. Alle Verantwortlichen müssen an einem Strang ziehen. Um für die Erhaltung jeder Ortsfeuerwehr zu kämpfen. Auch hier setzt Hartmann sein Vertrauen in Jens Heinemeyer. „Wenn ein Einsatz der Feuerwehr beendet ist, dann sagt man: Zum Abmarsch fertig!“ – Mit diesen Worten beendete Hartmann, sehr bewegt, unter großem Beifall seine Abschlussrede, bevor sein Nachfolger, Jens Heinemeyer, das Wort ergriff.
Auch Heinemeyer dankte Dirk Hartmann für sein Engagement und die ausgezeichnete Zusammenarbeit. Er selbst habe viel von Hartmann gelernt. Für die Zukunft wünscht Heinemeyer dem scheidenden Kreisbrandmeister alles erdenklich Gute und überreicht, gemeinsam mit dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Ralf Knocke ein kleines Präsent zum Dank. Aber auch seiner Lebenspartnerin und seinem Arbeitgeber sprach er seinen Dank aus.
Mit einem Ausblick auf die kommenden Aufgaben mahnt auch Heinemeyer, dass der Trend der Schließungen gestoppt werden müsse. Auch die kommende Rufbereitschaft der FTZ-Mitarbeiter sei ein enorm wichtiger Schritt für die Bewältigung kommender Sonderlagen. Auf die anstehenden Aufgaben freut sich Heinemeyer sehr.
Zum Abschluss des offiziellen Teils stand noch eine Beförderung an. Abshnittsbrandmeister Jens Heinemeyer wurde durch die Landrätin Angela Schürzeberg zum Kreisbrandmeister befördert. Im Anschluss daran waren alle Anwesenden zu einem Imbiss, zubereitet von der Versorgungskomponente der Kreisfeuerwehr, eingeladen, bevor der Abend in gemütlicher Runde bei anregenden Gesprächen ausklang.
Fotos: Gerrit Hartmann