Holzminden (sl). Das Warten auf den aktuellen Sachstand zum Schulringtausch hat ein Ende. Am vergangenen Montag verkündete der Landkreis Holzminden zusammen mit den Planern der Büros BKS Architekten, wpb, pbr und agn. Angela Schürzeberg begrüßte die anwesenden Vertreter der Politik und der Schulen Campe, Oberschule und Anne-Frank. „Wir wollen zeigen wie weit wir sind und wie es wirklich aussieht“, erklärte Schürzeberg. Die Planungsschritte sind fast abgeschlossen und im Frühjahr 2019 können die Baustellen errichtet werden. Neben dem Informieren über die Verfahren, den Stand und die Rahmenbedingungen wurden auch Fragen zu Planungen gesammelt und beantwortet. Man wolle miteinander ins Gespräch kommen, erklärte Karoline Thieleking von Koris aus Hannover.
Das Planungsbüro BKS Architekten ist für das neue Heim des Campe Gymnasiums Holzminden zuständig. Auf dem jetzigen Gelände der Dr. Jasper Realschule soll das Gymnasium ab dem Jahr 2022 Kinder und Jugendliche unterrichten. Zentrum bildet das lichtdurchflutete Treppenhaus, wo Kommunikation und Bewegung im Mittelpunkt stehen. Eine verglaste Fassade lässt Blicke in das Treppenhaus zu, aber auch nach draußen. Ein weiteres Highlight ist eine Sitzstufenanlage zum verweilen und lernen. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Räume der Jahrgänge fünf bis sechs und elf bis 13, aber auch die Biologieräumlichkeiten. Für Physik und die Jahrgänge sieben bis zehn ist im zweiten Obergeschoss Platz vorgesehen. Auf der letzten Etage sind dann die Chemieräume vertreten. Das Gebäude verfügt über eine moderne Toilettenanlage und jeder Raum über ein Waschbecken. Für die Kreisvolkshochschule sind in der neuen Konstruktion ebenfalls Räume eingeplant.
Christine Wolf vom Freiplanungsbüro wbp erklärte, dass der Vorgang mit einem weinenden und lachenden Auge passiere. Die Planer versuchen alle Wünsche der Schule zu verwirklichen. Unteranderem soll der obere Bereich als Lernort, aber auch als Platz für Kommunikation und Bewegung dienen. Der untere Bereich soll auf dem Schulgelände ein weiteres Fußballfeld, Tischtennisplatten, Sitzgelegenheiten und einen Kletter- und Tobebereich für die Sekundarstufe eins erhalten. Der erste Bauabschnitt beginnt im April 2019 mit Teil zwei des ehemaligen Mädchengymnasiums. Im Prinzip werde hier ein Neubau entstehen, denn von innen werde das Gebäude nicht mehr wiederzuerkennen sein, erklärte die Visionäre. Einige Wände werden entfernt, aber auch neu hinzugefügt.
Aber auch am alten Standort Billerbeck wird sich einiges verändern. Die Planer von pbr haben einen Neubau für die rund 500 Schüler der Oberschule geplant. Im Fokus stehen hierbei die großzügige Aula mit Blick in den Leseinnenhof und eine große Mensa. Ein kompakter Innenhof mit Grünflächen und viel Licht soll den Kontakt zu Menschen unterstützen. Dazu wünscht sich die Schule viele Sitzgelegenheiten, Ruhezonen, ein grünes Klassenzimmer, ein Klettergebiet und Hängematten. Ein Radständer für 130 Fahrräder und ein Parkplatz für über 30 Autos sollen ebenfalls eingerichtet werden. Neben der Schule soll ein Schulgarten mit Hochbeeten, Beeten und Streuobst entstehen, aber auch ein Gerätehaus gebaut werden.
Für Billerbeck sieht der Plan folgendermaßen aus: die Mensa wurde bereits umgesetzt und bis Ende Dezember sollen Sanitär- und Aufenthaltscontainer aufgestellt werden. Die erste Baumaßnahme passiert ab Januar mit dem Abriss der Aula. Ab März 2019 beginnen die Baumaßnahmen des Neubaus und werden voraussichtlich im Dezember 2020 fertiggestellt. Als Interimslösung funktioniert der Schulhof als Parkplatz bei Parallelbetrieb. Im Juli 2021 soll dann das Campe zwei abgerissen und die Freianlagen ab September geschaffen werden. Als letzte Baustelle steht dann ab Januar 2022 der Schulhof an.
Das rund 40 Millionen Projekt enthält aber noch eine Herausforderung für Schüler, Lehrer und Bauarbeiter, denn ab Januar 2021 werden alle Schüler gleichzeitig im Standort Billerbeck für ein halbes Jahr unterrichtet. Dieser Planungsschritt sorgte für Gesprächsbedarf in der Aula. Doch der Projektsteuerer Dr. Philipp Lüttke erklärte, dass es anders nicht zu verwirklichen sei. Die Planer nehmen dafür noch Vorschläge und Lösungen an.
Wichtig bei diesem Projekt, ist das Beibehalten der gleichen Qualität für beide Schule. Die Planer der Schulen stimmen sich untereinander immer wieder ab, damit der aktuelle Stand überprüft werden kann.
Foto: sl