Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Essenziell

Diese Cookies sind für den Betrieb der Seite unbedingt notwendig und ermöglichen beispielsweise sicherheitsrelevante Funktionalitäten.

Statistik

Um unser Angebot und unsere Webseite weiter zu verbessern, erfassen wir anonymisierte Daten für Statistiken und Analysen. Mithilfe dieser Cookies können wir beispielsweise die Besucherzahlen und den Effekt bestimmter Seiten unseres Web-Auftritts ermitteln und unsere Inhalte optimieren.

Komfort

Wir nutzen diese Cookies, um Ihnen die Bedienung der Seite zu erleichtern.

Montag, 25. November 2024 Mediadaten
Anzeige
Anzeige

Göttingen/Holzminden (r). Zum 7. FORUM Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung in der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst sind jetzt mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement in Göttingen gekommen und haben intensiv über die Zukunft von Arbeiten und Leben in ländlichen Räumen diskutiert. Prof. Dr. Ulrich Harteisen von der HAWK und Prof. Dr. Christoph Dittrich, Leiter der Abteilung Humangeographie des Geographischen Instituts der Universität Göttingen, die gemeinsam die Veranstaltung durchführten, freuten sich über das volle Haus und die lebhaften Diskussionen.

Prof. Dr. Ulrike Grabski-Kieron vom Geographischen Institut der Universität Münster zeigte in ihrem Einführungsvortrag, dass ländliche Räume schon immer auch ein Ort der Arbeit waren und bis heute sind. Standortfaktoren haben sich jedoch immer einmal wieder verändert. So waren die vorindustriellen Gewerberegionen überwiegend in den rohstoff- und energiereichen Mittelgebirgen angesiedelt, heute oft Räume, in denen Arbeitsplätze fehlen und die Bevölkerung abwandert. In der Gegenwart sind es neben den harten auch die weichen Standortfaktoren, die einen ländlichen Raum attraktiv zum Leben und Arbeiten machen. Harteisen hatte in seinen einführenden Worten die Frage gestellt, wie die Digitalisierung das Leben und Arbeiten in ländlichen Räumen verändern wird. Der Soziologe Prof. Dr. Josef Hilbert, Geschäftsführender Direktor des Instituts Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen griff diese Fragestellung auf und zeigte, dass die ländlichen Räume aufgrund ihrer gegenwärtigen Wirtschaftsstruktur sehr unterschiedlich von der Digitalisierung betroffen sein werden. Das Substituierungspotenzial von Arbeitsplätzen durch die Digitalisierung ist im verarbeitenden Gewerbe um ein Vielfaches größer als im Dienstleistungsgewerbe (hier insbesondere im Gesundheitssektor), weshalb sich Regionen mit vorherrschendem verarbeitenden Gewerbe intensiv Gedanken zu ihrer Zukunftsfähigkeit machen sollten.

Prof. Christoph Dittrich begrüßte am Nachmittag Referenten aus den vier sehr unterschiedlichen ländlichen Regionen Bodensee-Oberschwaben, Eichsfeld, Südtirol und Südniedersachsen. Die prosperierende Region Bodensee-Oberschwaben hat vor allem ein Problem: Es fehlen die Flächen für die Ansiedlung von Gewerbe und auch für neue Wohnstandorte, so Verbandsdirektor Wilfried Franke. Für den Geographen Thomas Wieland von der Universität Karlsruhe ist Südtirol zwar ein regionalökonomisches Erfolgsmodell, aber auch in Südtirol sind die Grenzen des Wachstums erreicht, denn die Ressource Fläche und das Potenzial an Fachkräften ist knapp. Die Region Eichsfeld in Westthüringen zeichnet sich durch die höchste Rückkehrerquote aus, berichtete Gerald Schneider, stellvertretender Landrat des Landkreises Eichsfeld. Danach gefragt, worauf das zurückzuführen sei, wurde auf die starke Bindung der Eichsfelder an ihre Heimat verwiesen, hinzu kommen attraktive Arbeitsplätze, die u.a. in neuen Gewerbegebieten entlang der BAB 38 in den letzten zehn Jahren entstanden sind, machte Christoph Reimann, Leiter des Wirtschaftsreferates des Landkreises Eichsfeld deutlich. 

Den Blick auf Arbeit und Wirtschaft richtet auch das an der HAWK angesiedelte Forschungsprojekt „Perspektiven für den Wirtschaftsstandort Dorf“. In neunzehn Dörfern in Südniedersachsen wird aktuell eine Vollerfassung der vorhandenen Wirtschaftsstrukturen durchgeführt. Dörfer sind auch heute ein Standort der Wirtschaft, so konnten 728 Unternehmen in den Dörfern identifiziert werden, an die sich nun die Unternehmensbefragung richtet, so das HAWK-Forscherteam bestehend aus Sandra Lindemann, Dr. Tobias Behnen und Marcus Cordier.

Im seinem Abschlussresumee unterstrich Prof. Ulrich Harteisen, dass ländliche Räume nach wie vor ein bedeutender Standort für die Wirtschaft sind, oft fehlt es aber an Sichtbarkeit. So besitze beispielsweise die Ortschaft Katlenburg im Landkreis Northeim gute Voraussetzungen für Arbeiten und Leben. Die Digitalisierung bietet den ländlichen Räumen voraussichtlich mehr Chancen als Risiken. Die Chancen müssen aber auch ergriffen werden und dazu können ganz sicher auch kompetente Regionalmanager und Wirtschafsförderer beitragen.

Fotos: Jonas Licht, HAWK

Anzeige
Anzeige
commercial-eckfeld https://commercial.meine-onlinezeitung.de/images/Holzminden/Eckfeld/Schwager_NEU_Eckfeld_01_2023.jpg#joomlaImage://local-images/Holzminden/Eckfeld/Schwager_NEU_Eckfeld_01_2023.jpg?width=295&height=255