Holzminden (sl). Bereits am 25. November fand der internationale Aktionstag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ statt. Zusammen mit Vertretern der Hilfsorganisationen „Wer schlägt muss gehen“, „Befem“, dem „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“, dem „Sozialverband Deutschland“, „Netzwerk Pro Beweis“, „Weißer Ring“, der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Holzminden und der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden wurde gegen Gewalt an Frauen am vergangenen Samstag aufmerksam gemacht.
Vor der Stadtbücherei stand ein Zelt mit verschiedenen Vertretern der Hilfsorganisationen, um Informationsmaterialien zu verteilen. Bei zeitweise sonnigem Wetter besuchten die Weihnachts- und Wochenmarktbesucher den Stand oder wurden angesprochen. In diesem Jahr wurden Taschentücher mit der Aufschrift „Wir haben die Nase voll“ an Passanten verteilt. Um auf kreative Art und Weise das Thema in den Mittelpunkt zu stellen, wurden die Geschwister Holger, Hertha und Hagen Grimm vom Scharlatan Theater aus Hamburg engagiert. Mit kecken und provozierenden Gesprächen unter Geschwistern zogen die drei durch die Stadt und sorgten für verwirrte Reaktionen der Holzmindener. Das Straßen- und Improvisationstheater lief von 11 bis 14 Uhr durch die Innenstadt und verteilte dabei die Taschentücher.
Dieser Tag war sehr wichtig, denn bei den 600 gemeldeten Gewalttaten, die jährlich im Landkreis Holzminden stattfinden, wollte die Gleichstellungsbeauftragte Sigrun Brünig zeigen, dass die Frauen nicht allein seien müssen. Das Thema muss in die Öffentlichkeit gerückt werden, ebenso wie das Frauenhaus von Holzminden. Hermann Schlieker, vom Sozialverband Deutschland, erklärte, dass Gewalt an Frauen im 21. Jahrhundert nicht möglich seien könne. „Wir kämpfen dafür und hoffen auf ein Frauenhaus in Holzminden“, gab Schlieker bekannt. Sein Ziel ist es 2019 ein Frauenhaus in Holzminden eröffnen zu können. Das nächste Frauenhaus ist erst in Hameln und dort sind die Kapazitäten langsam erschöpft.
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