Höxter/ Holzminden (red). Nach der Diagnose Lungenkrebs vor drei Jahren beginnt für Iris Schnug eine Odyssee mit Operationen, Chemotherapie und Bestrahlungen. Jetzt macht die 53-jährige aus Holzminden gemeinsam mit ihrem behandelnden Arzt Dr. Stephan Christoph vom Klinikum Weser-Egge anderen Betroffenen Hoffnung.
"Im ersten halben Jahr bin ich jeden Morgen aufgewacht und dachte: Oh Gott, Du hast Krebs! Dann habe ich ganz viel Selbsthilfe-Literatur gelesen: Das hat mir Kraft und Zuversicht gegeben", erzählt Iris Schnug. Und die brauchte sie auch, denn die Freude über die erfolgreiche Operation und Therapie ihres Lungenkarzinoms währt nicht lange. Nach plötzlichem Schwindel und Übelkeit wird eine Metastase in ihrem Gehirn entdeckt: wieder Operation, wieder Bestrahlung. Eine weitere Metastase in ihrer Nebenniere, die ein paar Monate später festgestellt wird, ist nicht operabel und wird schließlich erfolgreich im Deutschen CyberKnife-Zentrum in Soest behandelt. Mit diesem robotergesteuerten Hightech-Gerät können schwer erreichbare Körperstellen so gezielt bestrahlt werden, dass umliegendes Gewebe kaum geschädigt wird.
"Dass Frau Schnug hier heute in einer so guten Verfassung sitzt, ist einfach toll. Alleine die Gehirn-OP war ein großes Risiko: Da haben die Kollegen in der Chirurgie gute Arbeit geleistet, ebenso wie die engagierten Kollegen in Soest, mit denen wir schon seit vielen Jahren zusammen arbeiten," freut sich Dr. Stephan Christoph, der die stationäre und ambulante Strahlentherapie am Klinikum Weser-Egge, St. Ansgar Krankenhaus Höxter, leitet und den Krankheitsverlauf von Iris Schnug von Beginn an begleitet.
Auch der erfahrene Strahlentherapeut betont, welche Rolle die innere Haltung für den Heilungserfolg spielt: "Es ist wichtig, dass die Patienten auf uns Ärzte und die Behandlungen vertrauen. Ich bewundere Frau Schnug sehr für ihre Tapferkeit, ihre Zuversicht und für ihr Engagement für andere krebskranke Frauen." Seit ihrer eigenen Erkrankung beteiligt sich Iris Schnug an der Aktion Herzkissen und näht für Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Unter den Arm geklemmt helfen die Kissen in Herzform, den Druck auf die Lymphschwellungen zu lindern, zudem sollen sie ein Symbol für Herzlichkeit und Menschlichkeit, für Hoffnung und Zuversicht sein.
Das Kompliment ihres Arztes gibt Iris Schnug, die vor ihrer Erkrankung als Pflegefachkraft in der Gerontopsychiatrie gearbeitet hat, gerne zurück. "Es ist schon sehr beängstigend, wenn man mit einer tödlichen Diagnose alleine in diese große Röhre geschoben wird. Aber ich habe mich bei Dr. Christoph und seinem Team sehr gut aufgehoben gefühlt. Sie haben mir viel Angst genommen."
Foto: KHWE