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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Holzminden (sl). „Ja, der neue Pflegeberuf kommt!“, gab Kristin Launhardt-Petersen, Oberstudienrätin der Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, sofort zu Beginn der Informationsveranstaltung zum Thema „Lernortkooperation und Ausbildungsverbund“ bekannt. Im Zuge der Zusammenlegung der Pflegeberufe Kranken- und Altenpflege zu der Ausbildung zur Pflegefachfrau/-fachmann veranstaltete die BBS Holzminden in Kooperation mit Thomas Knäpper vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben einen Informationsnachmittag für alle ausbildenden Betriebe. Es seien mehr Vertreter vorhanden als bei der ersten Infoveranstaltung, aber zweidrittel der ausbildenden Betriebe fehlte, so Launhardt-Petersen.

Knäpper führte die Anwesenden durch eine anschauliche Präsentation über die Struktur der Pflegeausbildung, die Organisation und Aufgaben der Lernortkooperation sowie die ersten Schritte zum Aufbau einer Lernortkooperation.

Die Pflegeausbildung der Zukunft wird demnächst aus einem Ausbildungsfond bezahlt und ist eine dreijährige „generalistische Ausbildung zur Pflege von Menschen aller Altersgruppen in allen Versorgungsgruppen“, die sogenannte Pflegefachfrau beziehungsweise -fachmann. Im dritten Ausbildungsjahr besteht dann die Möglichkeit der Spezialisierung als Altenpfleger/-in oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in. Die neue Ausbildung sieht vor an verschiedenen Lernorten arbeiten und Erfahrungen sammeln zu können. Zunächst hat man den Träger der praktischen Ausbildung, die Pflegeschule und die Pflichteinsätze wie Krankenhäuser, ambulante oder stationäre Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der pädiatrischen und psychiatrischen Versorgung und in der Pflegebetreuung, Rehabilitation oder Palliation. Im Falle einer Spezialisierung auf Alten- oder Kinderkrankenpflege fallen die Einsatzgebiete im letzten Ausbildungsjahr etwas anders und spezialisierter aus.

Damit diese Ausbildung mit den verschiedenen Einsatzorten nahtlos ablaufe, müssen Kooperationsverträge innerhalb des Ausbildungsverbunds abgeschlossen werden, so Knäpper. Ein Ausbildungsverbund ist eine „auf Dauer gestellte, gegenseitige Lernortkooperation“. Krankenhäuser, ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, Pflegeschulen und sonstige Einsatzorte werden dann einem einheitlichen Kooperationsvertrag beitreten. Die Findung, Bildung und Zusammenarbeit könne lustig werden, schmunzelte der Referent Knäpper. Als Vorteile diese Ausbildungsverbundes nannte er die höhere Qualität der Ausbildung und einen deutlichen verringerten organisatorischen Aufwand. Dem ersten Vorteil stimme er zu, aber über den zweiten Punkt wolle er in zwei Jahren nochmal sprechen, wenn das jetzige Chaos beseitigt sei. 

Zusätzlich müssen die Aufgaben der Lernortkooperationen klar verteilt sein. Hier sei eine zentrale Koordinierungsstelle am besten, da dort die Pläne und Wünsche gesammelt und gesteuert werden können. In einem Ausbildungsverbund müssen auch Fragen über die Zielsetzung, das Ausbildungsverständnis, die Kommunikation, die Bewerberauswahl, die Ausbildungsplanung, die Berufspädagogik, die Praxisanleitung und Praxisbegleitung, die Finanzierung und die Evaluation geklärt werden. Knäpper dazu: „Die Qualität der Lernortkooperation entscheidet über den Erfolg der Ausbildung“. Deshalb rief er die Pflegeeinrichtung zu sofortigem Handeln und Nachdenken auf, da die Zeit bis 2020 knapp werde. Um den Pflegeeinrichtungen eine erste Vorlage geben zu können, präsentierte Helmut Affelt, Studiendirektor an der BBS, ein durchgeführtes Planspiel mit ortsansässigen Unternehmen der Pflege. Zunächst gab er einen aktuellen Einblick in die Situation der Ausbildung im Landkreis Holzminden. Um eine Ausbildung in der Pflege zu absolvieren, müssen die Schüler zur Krankenpflegeschule nach Bad Pyrmont oder zur BBS nach Holzminden. Für das Evangelische Krankenhaus Holzminden wurden pro Jahr 10 bis 12 Krankenpfleger/-innen ausgebildet. In der Altenpflege waren es pro Jahr 17 bis 20 Auszubildende, die im Landkreis Holzminden ausgebildet wurden. In der Altenpflegeausbildung habe es Auspendelungen nach Einbeck, Hameln, Höxter und andere Städte gegeben. Um die Organisation der Altenpflegeausbildung hat sich bisher die BBS Holzminden gekümmert. Doch jetzt sei alles etwas anders, so Affelt. Die Organisation der praktischen Ausbildung werde komplizierter und komplexer. Unter anderem müssen vor dem Abschluss des Ausbildungsvertrags die Ausbildungspläne vorliegen und die Partner der praktischen Ausbildung werden rechtlich miteinander verbunden seien.

Beim Planspiel mit einer Pilotgruppe stellte Affelt fest, dass es Probleme bei der zeitlichen Einteilung der praktischen Ausbildungsorte geben werde. Das Krankenhaus und die BBS müssen dabei besonders berücksichtigt werden, da die Möglichkeiten hier beschränkter seien. Über die drei Ausbildungsjahre verteilte Affelt die abzuleistenden Stunden in den verschiedenen Einsatzorten und führte hier noch Probleme und wichtige Punkte bei der Planung auf. 

Zwei Ausbildungen mit je drei Jahren Ausbildungszeit werden nun in einer Ausbildung mit drei Ausbildungsjahren verpackt, wodurch die Schüler mehr Stunden haben und weniger fehlen dürfen. Bis jetzt fehlen noch das Curriculum und Lernmaterialien von den verschiedenen Verlagen, gab Knäpper bekannt. Bis 2020 sei nicht mehr viel Zeit.

Fotos: sl

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