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Sonntag, 08. September 2024 Mediadaten
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Holzminden (red). „Wir kommen von den Stadtwerken, hier im Gebiet gibt es einen Rohrbruch,“ erklären die beiden Männer in Montageanzügen, denen Frau Brandt gerade die Wohnungstür geöffnet hat. „Wir müssen bei Ihnen dringend die Leitungen in Küche und Bad nachsehen.“ Erschrocken lässt Frau Brandt die Beiden mit ihren Werkzeugkoffern hinein, wo sie sich auf die Räume aufteilen. „Alles in Ordnung, Glück gehabt,“ verkünden sie ihr nach einiger Zeit und verabschieden sich höflich.

„Nein, kein Glück“ muss die Rentnerin später feststellen; Geld, Schmuck und Bankkarte fehlen. Auf der Polizeiwache rät ihr die Kommissarin, sich auch an den WEISSEN RING zu wenden. Dort werde sie geschulte Gesprächspartner finden und Hinweise für rechtliche Beratungsmöglichkeiten erhalten, alles kostenlos. Auch zu einer späteren Strafverhandlung gegen die Täter und ihrer Vernehmung als Zeugin würden diese sie begleiten. 

„Ohne Furcht im Alter“ – unter diesem Motto begeht der WEISSE RING seinen diesjährigen Tag der Kriminalitätsopfer. An dem bundesweiten Aktionstag, der alljährlich am 22. März stattfindet und den die Opferhilfeorganisation 1991 ins Leben gerufen hat, steht 2019 die Sicherheit der älteren Generation im Mittelpunkt. „Prinzipiell kann jeder jederzeit und überall Opfer von Täuschung und Betrug werden“, sagt Werner Friedrich, Außenstellenleiter des WEISSEN RING im Landkreis Holzminden, „doch gerade im Bereich Betrug und Diebstahl gibt es besonders große Gefährdungspotenziale im hohen Alter. Dabei wählen die Kriminellen gezielt ältere Menschen als Opfer aus, weil sie dort besonders günstige Tatbedingungen vermuten.“

Studien belegen: Senioren in Deutschland verfügen nach der Erwerbsphase nicht selten über beträchtliche Vermögenswerte – das lockt Täter an. Zudem gehen Kriminelle davon aus, dass ältere Menschen anderen Menschen eher vertrauen, hilfsbereiter sind und andererseits eher Ängste wegen möglicher Gefahren haben; daher spekulieren Straftäter darauf, dass diese besonders leicht zum Opfer werden können. Darüber hinaus vermuten die Straftäter nach Erkenntnissen der Behörden, dass das Risiko, bei der Abzocke alter Menschen erwischt zu werden, geringer ist als in anderen Betrugsfällen. Denn wer im Alter etwa Opfer von Trickbetrügern wird, steht oftmals vor einer hohen Hürde – der eigenen Scham, trotz umfassender Lebenserfahrung auf einen Betrüger hereingefallen zu sein.

In den vergangenen Jahren haben Kriminelle beispielsweise in auf Telefonbetrug spezialisierten Callcentern in der Türkei hochgradig professionelle Strukturen aufgebaut. Die Täter offenbaren dabei hohe kriminelle Energie und einen verblüffenden Ideenreichtum, verbunden mit guter Schauspielkunst; selbst in jeweiligen deutschen Dialekten wird am Telefon gesprochen. Verwandte in Not, Polizisten, Gerichtsvollzieher, Mitarbeiter von Stadtwerken – die Rollen, in die Betrüger und Diebe schlüpfen, um nicht nur ältere Menschen zu täuschen und abzuzocken, sind vielfältig und variantenreich.

Allein mit dem Enkeltrick könnten nach Expertenschätzungen falsche Polizisten 2018 bundesweit einen Gesamtschaden von gut 100 Millionen Euro verursacht haben. Im Bereich der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden gab es 878 Fälle dieser und ähnlicher Art in 2018 mit einer Schadenssumme von 820.000 Euro.

„Gegen diese unsäglichen Maschen hilft nur ein hohes Maß an Aufklärung und effektiver Präventionsarbeit“, betont Hans Peter Sawatzki, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit beim WR Holzminden. „Mit der Arbeit unserer Ehrenamtlichen und den vereinseigenen Publikationen, mit denen wir uns gezielt an Senioren wenden, wollen wir sie einerseits auf diese Gefahren aufmerksam machen. Andererseits möchten wir älteren Menschen auf diesem Weg auch das Gefühl vermitteln, dass sie keinesfalls automatisch leichtere Beute für Kriminelle sind als der jüngere Teil der Bevölkerung.“ 

Zum Tag der Kriminalitätsopfer 2019 hat die Opferhilfeorganisation eine neue Broschüre aufgelegt, die das Motto des Aktionstags im Titel trägt und auch eine Vielzahl an Präventionstipps vermittelt. In dem neuen WR-Kurzfilm „Falscher Polizist“, der ab Montag, 18. März, auf der Internetseite des Vereins unter www.weisser-ring.de zu finden ist, wird diese besonders aktuelle Betrugsmasche anschaulich dargestellt. 

Am Samstag, dem 23. März, ab 10.00 Uhr bietet der WEISSE RING in der Mittleren Straße in Holzminden Informationen und Beratung. Wegen des gemeinsamen Themas „Seniorenschutz“ von Polizei und WEISSEM RING in diesem Jahr stehen nicht nur Vertreter dieser Organisationen bereit, sondern auch vom Holzmindener Seniorenrat und der Holzmindener Polizei, die sich ebenfalls auf die Senioren als Ziel der Präventionsarbeit in diesem Jahr konzentriert. 

Jederzeit gibt es kostenlos Hilfe unter der bundesweiten Telefonnummer 116 006 oder direkt für die Region Holzminden 0151 55 16 46 77; dazu ist er erreichbar unter www.weisser-ring.de, auch mit einer anonymen online-Beratung, oder in www.facebook.com/WEISSER RING sowie auf youtube.

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