Holzminden/Bevern (r). Mit Blick auf das Förderprogramm „Dorfentwicklung“ des Landes Niedersachsen entstand im Wintersemester 2018/2019 zwischen der HAWK in Holzminden und dem Flecken Bevern ein gemeinsames Projektthema. Studierende des Masterstudiengangs Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen entwickelten Ideen für die „Energieeffiziente Modernisierung von Gebäuden und Infrastrukturmaßnahmen im ländlichen Raum, Flecken Bevern“. Jetzt stellten sie in den Räumlichkeiten der Hochschule ihre Ergebnisse Vertreterinnen und Vertretern der Samtgemeinde und des Landkreises vor, darunter Beverns Samtgemeindebürgermeister Harald Stock und Volker Lönnecker, Leiter des Bauamtes der Gemeindeverwaltung Bevern.
Ziel des Projekts war, dem Gebäudeleerstand in Bevern entgegenzuwirken und den Ortskern zu stärken, unter Berücksichtigung finanzieller Aspekte. Gruppen von bis zu fünf Studierenden bearbeiteten unterschiedliche Themen und Fragestellungen.
Projekte zu Infrastruktur und Gebäudenutzung
Eine Gruppe widmete sich der Umgestaltung des Einmündungsbereichs Holzmindener Straße/Forster Straße und entwarf ein Konzept mit Mini-Kreisel und Shared-Space-Zone, eine andere analysierte das örtliche Radwegenetz und machte Vorschläge zur besseren Anbindung an den Weserradweg. Eine weitere Projektgruppe erstellte ein Konzept für den Neubau des Rewe-Marktes.
Das Thema Mehrgenerationennutzung griffen gleich zwei Gruppen auf. Die eine entwarf den „Sportplatz 2.0“ als Mehrgenerationentreff mit entsprechenden Sportarten und Gastronomiebereich, die andere konzipierte ein Mehrparteienhaus am Beverbach mit barrierefreien Wohneinheiten für Senioren und junge Familien.
Eine Projektgruppe entwickelte ein Umnutzungskonzept für das Gebäude Schloss 15, in dem sich zurzeit der Rewe-Markt befindet. Ihre Idee: ein Mehrzweckgebäude für Veranstaltungen unterschiedlicher Art, beispielsweise Familienfeiern, Hochzeiten oder Tagungen. Für das Stallgebäude am Schloss sah eine andere Gruppe die Unterbringung von Radfahrern in abgeschlossenen Wohneinheiten vor, inklusive Reparaturbereich.
Nach jeder Projektvorstellung hatten die kommunalen Vertreterinnen und Vertreter Gelegenheit zu Fragen und Diskussion. Bürgermeister Stock dankte den Studierenden für ihre Ideen und kündigte an, einige davon in die derzeit laufenden Planungen zur Dorfentwicklung mitnehmen zu wollen, wie zum Beispiel die Anregung eines historischen Themenradwegs.
Informationen zum Projekt
Das Projekt ist fester Bestandteil des zweiten Semesters im Masterstudiengang Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen. Die Studierenden führen darin alle im Studium erworbenen Kenntnisse zusammen und wenden sie an. Je nach individuell gewähltem Schwerpunkt erlaubt es das Projekt sich einem speziellen Bereich wie dem Straßenbau oder dem Hochbau zu widmen. Betreut wurde das Projekt im letzten Wintersemester auf Seite der HAWK von Prof. Wolfgang Rettberg (Bauleitplanung), Prof. Reinhard Lamers (Gebäudeentwurf und Sanierung), Prof. Dr. Bernd Kubat (Bauschäden und Instandsetzung) und Prof. Dr. Norbert Rogosch (Verkehr).