Holzminden (fw). Pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum des ‚Welttag der Händehygiene‘ startet das neue Projekt des Bereichs Medizinische Fachdienste, Gesundheitsschutz, Betreuungsstelle und des Jugendamtes im Landkreis Holzminden. Zur heutigen Auftaktveranstaltung luden alle Mitwirkenden herzlich ein, um das Projekt nochmals genauer vorzustellen und offiziell den Startschuss für „Händewaschen, na klar!“ zu geben.
Durch einige Begrüßungsworte verdeutliche Amtsärztin des Landkreises Dr. Ursula Schaper, wie glücklich sie sei, dass dieses Projekt zusammen mit dem Landkreis auf die Beine gestellt werden konnte und übergab sogleich das Wort an Landrätin Angela Schürzeberg: „Es ist faszinierend, mit welchen Thema man sich so auseinandersetzt, auch wir haben uns im Landkreis gefragt, ob wir uns überhaupt noch die Hände geben sollten, die Keimübertragung auch bei einfachen Erkältungen ist nicht zu unterschätzen!“ Händehygiene sei kein Selbstverständnis und es stecke noch viel mehr dahinter, verdeutlicht Schürzeberg. Sauberkeit sei niemanden mit in die Wiege gelegt worden, Kinder hätten viel darüber zu lernen und es sei die Aufgabe und somit eine große Herausforderung der Eltern, die Kinder darauf zu schulen. Erst die richtige Technik des Händewaschens öffne einem die Augen und verdeutliche, was man alles falsch machen könne. „In diesem Projekt wird geübt“, verspricht die Landrätin. Großen Dank sprach Schürzeberg allen Initiatoren und vor allem den Sponsoren, der VR-Bank in Südniedersachsen eG aus: „So vielen Menschen liegt es am Herzen, dass es allen Kindern gut geht!“
Dr. Schaper erklärte nochmals die Bedeutung des Projekts und beschrieb den Beginn der Erkenntnis über die Händehygiene durch den ‚Retter der Mütter‘. Bereits vor fast 170 Jahren entdeckte Ignaz Semmelweis als Assistenzarzt an der ersten Wiener Klinik für Geburtshilfe die Ursache des ‚Kindbettfiebers‘ und somit den fatalen und ursächlichen Zusammenhang zwischen unsauberen Händen und erkrankten Menschen. Sie wünschte allen viel Erfolg und Spaß bei diesem Projekt.
Auch Dr. Katrin Kasischke vom Gesundheitsamt verdeutlichte ihre Freude über solch großes Interesse und erklärte die Inhalte von „Händewaschen, na klar“. Händewaschen sei ausreichend, wenn man es richtig machen würde, Kinder müssten dieses lernen. Die Hygieneinspektoren Michael Kos und Uwe Brinkmann würden bereits seit 20 Jahren regelmäßig die Kindergärten und Kitas besuchen, um gewisse Hygienevorschriften zu überprüfen, doch das ginge bislang zu langweilig und zu konventionell vor – Zeit, die Kinder miteinzubeziehen und mehr Spaß an der Hygiene zu wecken.
Neben der Schulung der Erzieher und der Eltern durch angebotene Informationsabende und entsprechenden Unterlagen, sollen vor allem die Kinder an das Thema ‚Hygiene‘ spielerisch herangeführt werden. Bücher, Bastel- und Malarbeiten, Stuhlkreisthemen und vor allem dem sogenannten ‚Zauberkoffer‘ sind hier die Utensilien, die die trockene Theorie zur praktischen Selbstverständlichkeit werden lassen. Mit ‚Zauberkoffer‘, gesponsert von der VR-Bank in Südniedersachsen eG, können die Kinder unter Schwarzlicht genau erkennen, ob sie die Hände gründlich gewaschen haben oder ob noch einmal nachgearbeitet werden muss. Zwei Koffer stehen im Landkreis zur Verfügung und können individuell für gesonderte Projekte ausgeliehen werden.
„Händewaschen, na klar“ – bedeutet spielerisch den Zusammenhang zwischen Händehygiene und Krankheit erkennen, die richtige Technik des Händewaschens erlernen und anwenden und die Einbeziehung der direkten, täglichen Umwelt für bessere Lernerfolge.
Weitere Informationen auf der Homepage des Landkreises Holzminden.
Fotos: fw