Nienover (r). Der Auerochse gilt als Stammvater der heutigen Hausrinder. Und obwohl der als „Ur-Rind“ geltende Vierbeiner, der einst der mächtige Herrscher der europäischen Wiesen war, bereits seit 1627 ausgestorben ist, tummeln sich seine Ahnen – die Heckrinder – auch heute noch in der Solling-Vogler-Region im Weserbergland. Als Abbildzüchtung der Auerochsen ähneln sie ihren historischen Verwandten optisch sehr.
Die Heckrinder werden vorrangig als Landschaftspfleger im Hutewaldprojekt am Reiherbach bei Nienover eingesetzt. Im dort vorherrschenden Eichenwald sind sie – gemeinsam mit Exmoor-Ponys – aktiv für den Naturschutz tätig. Mit ihren Hufen und Zähnen verhindern sie das Zuwachsen von Weideflächen und fördern so die natürlichen Strukturen und Wechselbeziehungen in den lichten Wäldern. Ganzjährig halten sich die Heckrinder im Herdenverband in ihrem natürlichen Lebensraum auf, sind viel in Bewegung und ernähren sich lediglich von den Futterquellen, die sie vor Ort finden. Einzig im Winter bekommen sie ergänzend Heu zugefüttert. All diese Faktoren machen ihr Fleisch besonders schmackhaft und gesund.
Kein Wunder also, dass das Fleisch der im Hutewald Solling der Niedersächsischen Landesforsten lebenden Auerochsen-Ahnen schon viele Freunde gefunden hat. Nicht nur sie, sondern auch all diejenigen, die den außergewöhnlichen Geschmack erstmals probieren möchten, haben die Chance dazu am 01. September. Denn dann lädt der Uslarer Wirteworkshop zum traditionellen „Tag des Auerochsen“ ein. Ab 11.30 Uhr steht im Landgasthaus Zur Linde in Uslar-Fürstenhagen alles im Zeichen erlesener Spezialitäten von den im Hutewald gehaltenen Heckrindern. Frischer und regionaler geht’s kaum.
Die Karten kosten 29,50 Euro pro Person. Sie sind bei der Solling-Vogler-Region im Weserbergland, www.solling-vogler-region.de und unter Tel. 05536/960970, sowie im Landgasthaus Zur Linde in Uslar-Fürstenhagen, Tel. 05574/322 erhältlich.
Foto: SVR