Holzminden (sl). Um Schlafprobleme, Magen- und Darmbeschwerden und kleine Eingriffe noch besser zu behandeln, wurde die ehemalige Intensivstation des Agaplesion Evangelisches Krankenhaus in Holzminden umgebaut. Innerhalb eines Jahres konnten Anfang des Monats die drei Bereiche: Endoskopie, Schlaflabor und das Zentrum für Ambulantes Operieren in der zweiten Etage des Krankenhauses in Betrieb genommen werden.

Dr. med. Georg Thönissen werde mit seinem Team aus drei Nachtwachen und zwei organisatorischen Kräften bis zu vier Schlafpatienten im Schlaflabor überwachen. Tagsüber werden die Betten für Patienten des Zentrums für Ambulantes Operieren genutzt und nachts in ein Schlaflabor umfunktioniert, wie der Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde erzählte. In der „Kommandozentrale“ werde dann der Schlaf der Patienten an Monitoren überwacht und am nächsten Tag ausgewertet. Am verkabelten Patienten können sowohl die Schlafphasen, Lagepositionen und Lebensfunktionen aufgezeichnet werden. „Es ist schon eine schöne Sache“, freute sich Thönissen über den neuen Bereich im Krankenhaus. 

Das Zentrum für Ambulantes Operieren leitet Julia Lachmann und erklärte im Gespräch, dass tagsüber acht Betten und drei Kinderbetten zur Verfügung stehen. Mehr als 2.000 Eingriffe werden jährlich im Krankenhaus durchgeführt, so Lachmann. Die Eingriffe gehen in die verschiedensten Bereiche der Medizin: Gynäkologie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Hals-Nasen-Ohren, Urologie, Kieferchirurgie und weitere. Hier können kleinste Eingriffe von 15 Minuten bis zu circa zwei Stunden operiert werden. Ein Merkblatt mit den wichtigsten Informationen zur Vorbereitung auf die Operation erhalte jeder Patient im Vorgespräch, wies Lachmann hin.

Die Endoskopie freue sich ebenfalls über die neuen Räumlichkeiten, so die Krankenschwester Olga Vorat. Der Wartebereich wurde neugestaltet und im neuen Ruheraum können sich die Patienten nach ihren endoskopischen Eingriffen erholen. Teresa Lücke, eine weitere Krankenschwester, erklärte den Eingriff mit einer Kapsel, der Pill Cam, zur Untersuchung des Dünndarms. Ebenfalls neu ist ein Reinigungs- und Aufbereitungsraum der Materialien. Hier werden die „Werkzeuge“ gereinigt, aufbereitet und zeitgleich dokumentiert, erklärte Vorat. 

Besucher konnten sich selbst an endoskopischen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden versuchen und den Arbeitsablauf der drei neuen Bereiche besser kennenlernen. Bei der Magenspiegelung durften Interessierte Gummibärchen aus dem Körper einer menschenähnlichen Puppe ziehen. Jana Mareike Schwarz, Assistentin der Geschäftsführung, freute sich über den guten Zulauf und die vielen Neugierigen. Doch noch sei nicht alles fertig. In den nächsten eineinhalb Jahren werden weitere Arzt- und Besprechungszimmer fertiggestellt.

Fotos: sl