Neuhaus/Hunnesrück (fw). Fast jeder Holzmindener kennt das Bild der Hengstherde auf den großzügigen Weiden in Neuhaus – rund 50 Hannoveraner des Niedersächsischen Hengstaufzuchtgestüts in Hunnesrück verbringen jedes Jahr den Sommer über in Neuhaus. Eine tiergerechtere Haltung mag es kaum geben.
Das Gestüt in Hunnesrück, circa 20 Kilometer von Neuhaus entfernt, zieht in jedem Jahr ausgewählte Hengste und somit potenzielle Landbeschäler für das Landgestüt Celle groß. Im Oktober jeden Jahres beziehen rund 50 Absatzfohlen, ausgewählt und erworben von erfahrenen Züchtern aus ganz Deutschland, die großzügigen Laufställe der Hofstätte. Den Winter über verbringen die Pferde auf den Paddocks im Innenhof, aber sobald es das Wetter im Frühjahr zulässt und die Wiesen ‚reif‘ sind, werden die Pferde zur Eingewöhnung an die Futterumstellung von Raufutter auf Grünfutter für einen Zeitraum von mehreren Stunden auf die Wiesen rund um den Hof gelassen. Nach dieser Phase heißt es dann für die insgesamt fast 100 Hengste, aufgeteilt in zwei Jahrgänge, für einige Monate Abschied zu nehmen von der gewohnten Umgebung des Gestüts.
Eine besondere Fahrt wartet dann für einen der beiden Hengstjahrgänge – mit dem Viehwagen geht es auf die höhergelegenen Weiden in Neuhaus. Hier verbringen sie den Sommer auf rund 25 Hektar Grünfläche. Während der gesamten Zeit werden die Pferde täglich betreut, auf mögliche Verletzungen, die durch spielerische Rangeleien entstehen können, untersucht, ausreichende und saubere Wasserversorgung kontrolliert sowie genereller Zustand und Wohlbefinden der Tiere beobachtet.
In diesem Jahr können Pferdeliebhaber die Hengste des Jahrgangs 2017, das heißt die Zweijährigen Jungspunde, bis zum Beginn des Herbstes in Neuhaus beobachten. Betriebsleiter des Hengstaufzuchtgestüts Hunnesrück, Michael Bertelmann, weist dennoch nochmals deutlich darauf hin, dass das Füttern der Herde sowie das Betreten der Weide strengstens verboten ist.
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