Holzminden (sl). Jens-Martin Wolff, Leiter des Baudezernents Holzminden, hätte lieber eine positivere Nachicht in der gestrigen gemeinsamen Ausschusssitzung für Kultur und Tourismus und Bauen, Umwelt, Verkehr und Stadtentwicklung verkündet. Mehrere Büros haben die Stellenausschreibung für den gesuchten Projektsteurer abgelehnt. Die Stadt habe keine Angebote bekommen. Die Absagen haben laut Aussagen von Wolff mit dem eng besetzten Zeitplan zu tun. „Man könne kein bindendes Angebot erstellen“, hieß es auch Seiten der Verwaltung.
Über diese Bekanntgabe brach eine Diskussion im Ratssitzungssaal aus. Fragen über die Zukunft und des weiteren Vorgehens, aber auch die Enttäuschungen wurden publik gemacht. Uwe Schünemann (CDU) betitelte die Nachricht als „Supergau“. „Die Chance zu verdaddeln, ist ein historischer Fehler“, äußerte sich der CDU-Politiker. Ideen über eine erneute Ausschreibung standen im Raum, aber Wolff müsse dies erst mit dem Rat abklären. Auch Dietrich Vogel (FDP) äußerte sein Entsetzen und erinnerte daran früher hätte fertig sein zu können. Doch Marlies Linnemann (SPD) versuchte die unzufriedenen Ausschussmitglieder und bemühte Verwaltung zu beruhigen: „gegenseitige Vorwürfe bringen nichts“. Die Teilnehmer bewahrten einen kühlen Kopf, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Von einer neuen Ausschreibung war die Rede, aber auch die Idee den Stab für die Planung in die Verwaltung zu geben. Sarah Humburg, erste Stadträtin, erklärte doch gleich, dass dieses vier Millionen Projekt nicht neben den alltäglichen Aufgaben der Verwaltung zu meistern sei. Auch eine erneute Ausschreibung halte der Baudezernent für „nicht zielführend“.
Kann das Projekt bis 2022 fertiggestellt werden? Können andere Fördermittel zur Finanzierung genutzt werden? Und wer kann das Konzept umsetzen? Viele Fragen über diese wahrgewordenen Befürchtungen standen im Raum. Falls der Zeitplan für die Fördermöglichkeiten nicht eingehalten werden kann, müsse das Projekt von der Stadt Holzminden finanziert werden.
Als weitere Vorgehensweise wurden drei Punkte der Ausschüsse an die Verwaltung festgelegt: zuerst sollen erneut die Planungsbüros angeschrieben werden, zeitgleich werden die Planer der Machbarkeitsstudie kontaktiert und zu guter Letzt bei wird bei MuseoConsult angefragt, ob Interesse an der Weiterführung der Erlebniswelt besteht. Das rund vier Millionen Projekt, der Leuchtturm, scheint ins Wanken zu kommen, aber noch ist der Wille da.
Foto: MuseoConsult