Holzminden (red). Schüler der Georg-von- Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, pflanzen auch in diesem Jahr wieder ihre „Abschlusseiche“. Zwar liegt der Abschluss noch vor ihnen, dennoch ist dieser in greifbare Nähe gerückt. Mit der Aktion bleiben die rund 200 Schülerinnen und Schüler der Abschlussjahrgänge der Fachoberschule und des Beruflichen Gymnasiums in ihrer Heimat verwurzelt und haben gleichzeitig eine bleibende Erinnerung an ihren Abschlussjahrgang. Und bei der Aufforstung ist es dann auch nicht egal, wer die Nachbar-Eiche pflanzt – links und rechts in der Eichenallee sollen dann schon die besten Freunde ihre Eiche haben. Die Schüler forsten ganz im Sinne des Namensgebers ihrer Schule gleichzeitig die Eichenalleen im Solling wieder auf und bewahren das typische Kulturgut ihrer Heimat.
Durch die langjährige Patenschaft zwischen der Georg-von- Langen-Schule und den Niedersächsischen Landesforsten werden die Lücken in den markanten Alleen des Oberforstmeisters Georg von Langen geschlossen. Die Eichenalleen zwischen Silberborn, Holzminden und Fürstenberg hatte Georg von Langen vor gut 265 Jahren anlegen lassen. „Die Schülerinnen und Schüler greifen zum Spaten und pflanzen genau wie der Namensgeber ihrer Schule ihre Eichen. Auch in diesem Jahr entstehen so gut 2 Kilometer neue Eichenallee“, freut sich Andreas Helms.
Zusammen mit Revierförster Christian Lange und Kollegin Gisa Möllering organisiert er in diesem Jahr zum wiederholten Mal die Aktion des Niedersächsischen Forstamts Neuhaus mit der BBS Holzminden. Die Baumpflanzer wurden bei trockenem Herbstwetter mit einem Bustransfer in das Forstrevier Brüggefeld gebracht, wo 200 Stieleichen auf die Schüler warteten. Jeder Schüler setzte dort einen neuen Baum, die eigene Abschluss-Eiche, wo alte Eichen abgestorben sind. Gestiftet wurden die Setzlinge von der Stiftung „Zukunft Wald“ der Niedersächsischen Landesforsten, die einzelnen Pflanzstellen wurden von den Mitarbeitern der Niedersächsischen Landesforsten wieder gut vorbereitet. Und nach dem Pflanzen gab es für alle ein Catering mitten im Wald mit zünftigem Braten im Brötchen und Getränken – vorbildlich ausgerichtet durch die Berufsfachschule Gastronomie der Georg-von- Langen- Schule unter Anleitung der Fachlehrer.
Alle Eichen sind einzeln von den Klassenlehrern und Tutoren der Abschlussjahrgänge mit ihren GPS-Daten erfasst worden. Die Schüler erhalten diese GPS-Daten in einem Pflanzzertifikat mit ihrem Abschlusszeugnis. Dadurch kann jeder Schüler nach seiner Schulzeit die eigene gepflanzte Eiche genau lokalisieren und auch noch in vielen Jahren wiederfinden.
Dr. Thomas Meyer, Stellvertretender Schulleiter der Berufsbildenden Schulen Holzminden, begrüßt das Engagement aller Aktiven: „Wir treten in die Fußstapfen eines berühmten Vorfahren. Die Schülerinnen und Schüler sind somit sozusagen in ihrer Heimat fest verwurzelt, auch wenn sie nach dem Abschied vom Schulleben vielleicht erst einmal in die Ferne schweifen“, so Dr. Meyer.
„Alle Schüler waren mit vollem Elan dabei. Der Unterricht in der Natur vermittelt nicht nur ein Zeichen für die Verantwortung im Umgang mit unserer Umwelt, sondern unsere Schüler und ihre Lehrer haben etwas Bleibendes geschaffen.“ Neben dem stellvertretenden Schulleiter der Georg-von- Langen-Schule und dem Leiter der Revierförsterei Mühlenberg, Andreas Helms, freute sich auch Gisa Möllering, die zukunftig die Aktion „Pflanz Deine Eiche“ mit der BBS Holzminden organisieren wird: „Eine Fortführung dieses Projekts ist auf jeden Fall geplant, denn aus Sicht des Naturschutzes muss eine weitere Isolierung der Eichenwälder verhindert werden. So wird es auch in Zukunft wichtig sein, die Eichenalleen im Solling zu ergänzen und zu erneuern. Das gemeinsame Projekt schärft das Bewusstsein für die äußerst wichtige Thematik.“
„Einmal im Leben soll man einen Baum pflanzen“, so Dr. Meyer. „Welchen besseren Anlass gibt es als das Vollenden eines Ausbildungsabschnitts. Und das haben wir mit dieser gemeinsamen Aktion wirklich gewürdigt.“
Fotos: BBS