Holzminden/Zernsdorf (red). Die Boote sind verladen, die Busse vollgepackt und die Getränke stehen kühl, da kann nicht einmal der Stau auf der A10 vor Berlin die Stimmung dämpfen.
Zernsdorf steht für die jungen Ruderinnen und Ruderer des Ruder-Club Holzmindens seit beinahe 20 Jahren für anspruchsvolle Wanderfahrten durch die atemberaubende Landschaft Brandenburgs und des Spreewaldes, für Badespaß in unzähligen Seen und interessante Besuche in der Bundeshauptstadt.
Das erste Highlight dieses Jahres war die Wanderfahrt durch den scheinbar unberührten Süden des Spreewalds. Durch versteckte Kanäle und vorbei an kleinen bewirtschafteten Anlegern erkundeten die Elf Ruderinnen und Ruderer den Spreewald von der Wasserseite aus. Leidvoll musste die Mannschaft eines Vierers erfahren, dass die kleinen, selbst zu steuernden Schleusen auch ihre Tücken aufweisen. Das mit dem Bug am Schleusentor verhakte Boot lief augenblicklich mit Wasser voll, wohl oder übel musste also zu den Schöpfkellen gegriffen werden.
Abends saßen dann wieder alle wohlbehalten in guter Tradition bei einem Glas Bier am See. Mit den eng befreundeten Wanderruderveteranen des ESV Lok Zernsdorf tauschte man sich über alte Geschichten, das letzte Jahr und erlebte Fahrten aus.
Im Zentrum des Hauptstadtbesuchs stand in diesem Jahr, nach dem Körperweltenmuseum und einer Führung durch das Stasigefängnis Hohenschönhausen, der Besuch des Museums am ehemaligen Checkpoint Charlie an. Eindrucksvoll konnte man hier die junge Geschichte Deutschlands begreifen, turbulente Ostbiografien lesen und kreative Fluchtpläne bestaunen.
Nach nur sieben kurzen Tagen ging es dann wieder tiefenentspannt, mit sonnengebräunter Haut und der Vorfreude für die kommende Zernsdorffahrt im Gepäck in das heimatliche Weserbergland zurück.
Foto: Ruder-Club Holzminden e.V.