Holzminden (sl). Zu einer besonderen Verleihung lud der Bürgermeister Jürgen Daul Angehörige und Bekannte von Dieter Ohm nach Holzminden in das Rathaus ein. Dieter Ohm, Schiedsmann, bekam im feierlichen Rahmen die Haarmann-Nadel verliehen. Dieses Ehrenamt, welches bereits fast 20 Jahre durchgeführt wurde, konnte nun damit geehrt werden.
In diesen Jahren als Schiedsmann in Holzminden und den Solling-Ortschaften habe der Holzmindener viel erlebt. 13 Fälle bürgerlicher Rechtsstreitigkeiten, Nachbarrechtsstreitigkeiten in fünf Fällen, je ein Einzelfall Ehrverletzung und Strafverfahren sowie insgesamt 41 Vorgänge im Bereich Tür- und Angelfälle, führte Daul in seiner Rede auf, habe Ohm behandelt. 400 Arbeitsstunden seien geleistet worden. „Ihr großartiges bürgerschaftliches Engagement entspricht allein an Lohnkosten den Gegenwert von über 20.000 Euro pro Jahr“, lobte der Bürgermeister die Leistung. In seiner Rede sprach Daul vom „Rechtsfrieden“ in Holzminden und den verschiedenen Ursachen. Das gefällte Urteil sei durch die Sorgfalt von Ohm mit gleichzeitiger Neutralität respektiert. Weiterhin hob der Bürgermeister von Holzminden die Eigenschaften: Menschenkenntnis, Autorität, Gerechtigkeitssinn und Empathie hervor. Besonders sollte aber laut Daul der Pragmatismus hervorstechen, denn nach einem Gerücht sei der Schiedsmann mal bewaffnet mit einer Heckenschere zu einem Ortstermin erschienen. „Ich finde das Beispiel beschreibt Sie wunderbar“, witzelte Daul mit den Gästen. Mit einem Zitat von dem Direktor des Amtsgerichtes, Herrn Dr. Bayer, setzte er seine Rede fort. Der zertifizierte Mediator Ohm werde als „Vorzeigeschiedsmann“ und verlässlicher Ansprechpartner für das Amtsgericht bezeichnet.
Für die großartige Leistung verlieh Daul im Namen der Stadt Holzminden die Haarmann Nadel. Nach der Verleihung an Annika Roloff und Roland Thiel ist er nun der dritte im Bunde. Die Haarmann Nadel wird an Personen verliehen, die sich besonders engagiert haben oder anerkennende Leistungen vollbracht haben.
Dieter Ohm bedankte sich sehr gerührt bei der Stadt Holzminden, bei der Ratsvorsitzenden Eleonore Roth-Schütz, bei seiner Frau, Jutta Ohm, und deren Tochter Cornelia Ulbrich mit Ehemann Jens, sowie dem Bezirksdirektor und Geschäftsführer des Kraftfahrschutzes Mathias Bendryn. Dieser „bewegende Augenblick“, so betitelte es der neue Nadelträger, sei ergreifend und er bedankte sich, dass seine ehrenamtliche Tätigkeit Anerkennung bekommen habe. Nach dem Motto „schlichten statt richten“ versprach der Holzmindener noch weiter in seinem Amt tätig zu sein.
Fotos: sl