Beverungen (red). Auf der Mitgliederversammlung der Kulturgemeinschaft Beverungen trat Ilse Marquardt als Vorstandsmitglied der Kulturgemeinschaft zurück. Über 26 Jahre, davon 20 Jahre als Vorstandsmitglied, hat Ilse Marquardt die Arbeit der Kulturgemeinschaft auf vielfältigste Weise geprägt. Auf der INTHEGA, bei der die Theateragenturen ihre Produktionen vorstellen, war sie das „Gesicht der Kulturgemeinschaft“, sie pflegte den Kontakt zu den Kulturschaffenden, beteiligte sich intensiv und sachkundig bei der Programmgestaltung und sorgte als Mitglied des Cateringteams für eine abwechslungsreiche Verpflegung und ein ansprechendes Ambiente. Zusammen mit den persönlichen Gesprächen mit den Künstlerinnen und Künstlern schuf sie so gute Voraussetzungen für gelungene Theaterauftritte in Beverungen. Auch bei den OpenAir-Veranstaltungen war sie in vielen Bereichen aktiv engagiert.
Wesentliches Ziel für Ilse Marquardt war es von Anfang an, junge Menschen an das Theater heranzuführen und für Theater zu begeistern. Als sie 1993 als Beiratsmitglied startete, gab es für die jungen Zuschauer lediglich das Weihnachtsstück, zu wenig für die Mutter von drei Töchtern. Unter der Devise „die Kinder von heute sind die Theaterbesucher von morgen“ entwickelte sie „Junges Theater“ für alle Altersklassen, angefangen bei Puppenspielen für die Jüngsten über Kinder- und Jugendstücke bis zum „Abiturstück“, bei dem abiturrelevante Literatur zur Aufführung kommt.
Zusammen mit ihrem Team und in Kooperation mit den örtlichen Schulen stellte sie in jeder Spielzeit ein anspruchsvolles, unterhaltsames und adressatenorientiertes Angebot zusammen. Dabei achtete sie immer auch auf moderate Eintrittspreise, denn Kultur müsse für jeden bezahlbar sein. Und die ehrenamtliche Arbeit lohnte sich. „Es gibt kaum etwas Schöneres als das begeisterte Mitfiebern der Kleinsten und die glänzenden Kinderaugen am Ende der Veranstaltung“, stellte Frau Marquardt nach der Weihnachtsaufführung des kleinen Vampirs in der letzten Saison fest. Ihre Leidenschaft für die Kultur zeigte sich auch, als sie nach dem Stadthallenbrand den verbrannten Flügel auf der Bühne sah. In vielen Stunden arbeitete sie die Reste auf. Heute steht er als Erinnerungsstück im Foyer der Stadthalle.
Als Dank für ihr sehr großes Engagement überreichte ihr Dr. Andreas Knoblauch-Flach im Namen des Vorstands, aber auch im Namen der gesamten Kulturgemeinschaft Beverungen eine GoldCard, die ihr lebenslang freien Eintritt bei den Veranstaltungen der Kulturgemeinschaft ermöglicht. Ilse Marquardt bedankte sich für diese Anerkennung. Besonders erfreut zeigte sie sich, dass mit ihrer langjährigen Mitarbeiterin Nathalie Nesseler beim „Jungen Theater“ eine engagierte Nachfolgerin gefunden ist. Und wer so lange mit Freude und Herzblut dabei war, den lässt die Kultur nicht los. Und so versprach Ilse Marquardt auch zukünftig als Beiratsmitglied in der zweiten Reihe, aktiv die Arbeit der Kulturgemeinschaft zu unterstützen.
Foto: Kulturgemeinschaft Beverungen und Umgebung e.V.