Holzminden (red). Der Heimat- und Geschichtsverein Holzminden und das Stadtarchiv Holzminden laden am Dienstag, den 12.11.2019 um 19.30 Uhr in das Stadtarchiv, Sollingstraße zu einem Vortrag von Dr. Wilhelm Klauser ein. 100 Jahre Bauhaus haben nicht nur in Weimar, Dessau und Berlin Spuren hinterlassen, sondern auch in unserem ländlichen Raum.
Mit der Industrialisierung und einer Reorganisation der Gesellschaft nach dem 1. Weltkrieg entstanden Zusammenhänge, die den ländlichen Raum nicht nur an der Weser gründlich umgekrempelt haben. Unternehmertum, kluge Politik und Verantwortung haben zu seiner umfassenden Modernisierung beigetragen. Neue Ideen sind entstanden, neue Produkte, neue Berufe und neue Häuser. Ein genauerer Blick zeigt die vielfältigen Verflechtungen, die das damals ermöglich haben. Ausgehend von einem vergessenen Fabrikgebäude in Kirchbrak, das Walter Gropius 1925 gebaut hat, will ich in meinem Vortrag Beziehungen aufzeigen, die von Weisswasser bis Boston gereicht haben, die von Slowenien bis zum Monte Verita führen (und zum Teddybären). Denn die Moderne war alles andere als „weiss“ und abstrakt. Sie war viel mehr als ein „Flachdach“ . Sie war vielfältig, sie war bunt und spannend und sie wurde von Menschen gemacht. Sie haben nicht nur das Weserbergland geprägt. Vielleicht lassen sich aus solch einer Betrachtung auch Ideen für die Zukunft ländlicher Räume ableiten. Erleben wir heute mit der Digitalisierung denn nicht einen vergleichbaren Umbruch? Im Bauhausjahr 2019 will ich untersuchen, wie und wo Moderne im Weserbergland gewirkt hat. Wie ist sie denn hier hergekommen? Wer waren die wichtigen Akteure, die dafür gesorgt haben, dass Walter Gropius in Alfeld gebaut hat oder der Industriedesigner Wilhelm Wagenfeld für die Porzellanmanufaktur Fürstenberg arbeiten konnte? Gibt es weitere Spuren, die aufgenommen werden könnten und uns eine neue Sicht auf den ländlichen Raum ermöglichen?
Der Eintritt ist frei, Spenden möglich.