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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Fotos, Filme und Berichte von Verkehrsunfu00e4llen sind mehr als nur mahnende Worte: Simone Kalmbach von der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden und ihr Team stehen fu00fcr aktive Pru00e4ventionsarbeit, die auch unter die Haut geht.

Holzminden (red). Verkehrsunfallprävention für junge Erwachsene an der Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden. „Diese Veranstaltung ist keine Inszenierung. Es sind Unfälle, die genau so passiert sind. Besonders junge Kraftfahrer stehen hier im Fokus“, so Dr. Thomas Meyer, stellvertretender Schulleiter der Georg-von-Langen-Schule, bei seiner Einleitung zur Veranstaltung der Polizei im Technikzentrum der BBS Holzminden. „Schreckensnachrichten von Verkehrsunfällen, an denen auch unsere Schüler beteiligt sind, kommen auch in unserem Schulalltag vor. Ich selbst habe dies schon mehrfach erlebt.“ Recht hat er, denn die Altersgruppe um 20 Jahre ist mit 15 % der Unfälle überproportional an der Gesamtzahl aller Verkehrsunfälle stark vertreten. In der vollbesetzten Pausenhalle im Technikzentrum wird es daher schon mit der Begrüßung durch den stellvertretenden Schulleiter schlagartig still.

Die Veranstaltung der Polizei Hameln-Pyrmont/Holzminden ist nun zum wiederholten Male in der BBS Holzminden zu Gast und das Geschehene soll insbesondere die jungen Kraftfahrer zur Vorsicht mahnen.

Welche Ausmaße diese Tragödien annehmen, zeigt eine Zahl, die die Polizei mit im Gepäck hat: Bei jedem Unfalltoten gibt es über 100 Betroffene. Dies sind u. a. Verwandte, Bekannte, Freunde und nicht zuletzt die Einsatzkräfte vor Ort, die alle das Erlebte verarbeiten müssen.

In einem Video wird unter anderem der Unfallhergang mit sechs Jugendlichen in einem Audi A3 gezeigt. Die Insassen sind angetrunken und wollen noch weiter in eine andere Disco. Auf den Vordersitzen dieses Autos befinden sich allein drei Personen – alle Insassen sind nicht angeschnallt. In einer Tempo-30-Zone prallt das Auto ungebremst mit 107 km/h frontal auf einen Baum. Die Schreckensbilanz sind vier Tote und zwei Schwerstverletzte. Dass dies kein Einzelfall ist, zeigt die Polizei eindrücklich mit einer Serie von Unfallbildern aus der Region Hameln und Holzminden. Auffallend sind die Häufung von Zusammenstößen mit Alleebäumen und Lastkraftwagen. Beide Hindernisse sind besonders tückisch, weil die Autoinsassen meist chancenlos sind.

In ausgewählten Fällen berichten Polizeibeamte, Feuerwehr, Rettungssanitäter sowie Notfallseelsorger über die Ereignisse. Zumeist waren sie selbst vor Ort und haben erlebt, wie die Insassen der Fahrzeuge verstorben sind. Ihr Fazit: Die Ereignisse sind sehr belastend, die Bilder wird man nicht mehr los. Es wird herausgestellt, dass die Notfallseelsorge eine große Rolle für alle Beteiligten spielt. Reden ist das Einzige, was wirklich hilft.

Aus technischer Sicht beleuchtet abschließend ein Unfallsachverständiger der DEKRA die Abläufe. Die zentrale Erkenntnis ist, dass sich die Physik nicht außer Kraft setzen lässt. Eindrucksvoll zeigt dies ein Crash-Test mit einem Mittelklasse-Kombi, der mit 100 km/h seitlich auf einen Baum aufprallt. Der Baum geht durch das Fahrzeug hindurch – sprichwörtlich wie „das Messer durch die Butter.“

Die Schülerinnen und Schüler erleben im Technikzentrum, wie das Fahrzeug in der Mitte gänzlich zerrissen wird. „Ein Überleben in solch einer Situation ist faktisch unmöglich“, betont der Sachverständige. Ähnlich schlecht sind die Überlebenschancen beim Frontalaufprall auf einen Lkw. Allein durch seine Masse wird der Pkw zum Spielball und einfach in die entgegengesetzte Richtung geschleudert. Auch hier überleben die Pkw-Insassen den Aufprall zumeist nicht.

„Lieber nicht erreichbar, als nicht zu retten“

…so lautet ein Slogan, den die Polizei mit in die Schule bringt. Und am Ende der Veranstaltung wird auch eindrucksvoll gezeigt, dass die Nutzung des Smartphones im Auto unterschätzt wird. Ein Blick auf das Telefon ist wie vier Sekunden mit geschlossenen Augen zu fahren. „Das macht auch niemand“ warnt Frau Simone Kalmbach von der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, die die Gesamtveranstaltung moderiert.

Bei der diesjährigen Veranstaltung der Verkehrsunfallprävention konnten insgesamt rund 360 Schülerinnen und Schüler der Georg-von-Langen-Schule teilnehmen. Abteilungsleiter Michael Roland von der BBS Holzminden plant schon die nächste Präventionsveranstaltung dieser Art in Zusammenarbeit mit der Polizei. „Wir müssen jeden erreichen und sensibilisieren. Gerade alle unsere jungen Kraftfahrer auf der Straße. Und wenn wir durch diese Veranstaltung einen Unfall verhindern, dann hat es sich auf alle Fälle gelohnt“, so Michael Roland.

Es ist wichtig, immer wieder auf Unfallsituationen aufmerksam zu machen und ein Problembewusstsein zu erzeugen. So formuliert der anwesende Notfallseelsorger: „Es bleibt danach nichts, wie es ist“.

Fotos: BBS Holzminden

 

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