Holzminden (red). Die Fridays for future-Kids der 10-3 des Campe Gymnasium waren herzlich willkommen beim Team um Prof. Dr. Sebastian Föste. Nach einer freundlichen Begrüßung durch die Mitarbeiterin der Studienberatung, Cordula Watermann und die E-learning-Spezialistin des Green Building, Olga Koch, gab es einen spannenden Überblick über das Studium des Green Building an der HAWK. Prof. Dr. Föste stellte den Schülerinnen und Schülern zunächst das Studienprofil vor. Der hat mal nichts mit grünen Gebäuden zu tun, sondern mit nachhaltigem, klimafreundlichem und CO2- neutralem und emissionsfreiem Bauen sowie mit faszinierenden digitalisierten und automatisierten Planungsabläufen und Smart-home-Programmierungen. Denn immerhin verbrauchen Wohngebäude hierzulande ein Drittel der Energie für Wärme und Strom, ein großes Arbeitsfeld, will man bis 2050 das Klimaziel des CO2-neutralen Wohnens schaffen.
So arbeiten das Team Green Building und die Studierenden an der HAWK mit großem Enthusiasmus an Wohnkonzepten für die Gegenwart und Zukunft : Praxisnah mit Projekten in den HAWK-Laboren und in Praktika bei kooperierenden Unternehmen können die Studierenden in 7 Semestern bis zum Bachelor Zukunftskompetenzen erwerben in der Gebäudeplanung und -technik im Studienprofil Baukonstruktion/Bautechnik sowie der digitalen Planung und Überwachung der Energieeffizienz von Gebäuden im Studienprofil TGA, der technischen Gebäude-Ausrüstung.
Dabei wird Wert darauf gelegt, dass immer mit der Technik auf dem neuesten Hardware- und Software-Stand gearbeitet wird, die auch in der Wirtschaft und bei Planungsunternehmen verwendet wird. E-learning Methoden, die gerade entwickelt werden, ermöglichen zudem weltweit vernetztes Lernen und individuelles Studieren. Vernetzung ist ohnehin das Zauberwort der HAWK auf diesem vom Klimawandel betroffenen Planeten: Die digitale Planung von zukunftsfähigen Gebäuden erfolgt mittlerweile global vernetzt über digitale Plattformen, auf denen man gemeinsam an Projekten arbeitet. Mit Virtual Reality und Augmented Reality kann man zudem Fehler antizipieren und Planungsschritte besser aufeinander abstimmen.
Ein Tutorensystem an der Hochschule sorgt dafür, dass die Studierenden rund um die Uhr gut betreut werden und niemand abgehängt wird. Alle Labore, die Bibliothek und die PC-Räume der HAWK sind zudem 24 Stunden am Tag für alle nutzbar, so dass jeder in seiner Zeit seine Projekte bearbeiten kann.
Nach dem Bachelor oder dem Master kann man sich einen gut bezahlten Job in dieser Wachstumsbranche aussuchen, alle Unternehmen und Behörden sind auf der Suche nach gut ausgebildeten Fachkräften. Ob als Planungsingenieur*in im Büro oder als Bauleiter*in direkt auf der Baustelle, ob als Berater*in und Fachgutachter*in in einer Behörde, einem Unternehmen oder selbstständig, hier findet jede*r mit dieser fundierten Ausbildung einen Platz.
In kleinen Gruppen ging es dann mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Lisa Pischke sowie dem Studenten Johannes durch die Hochschule, moderne Labore, die immer aktuelle Bibliothek mit WLAN und digitalen Medien und Computerräume mit der neuesten Software wurden vorgestellt. Das NativPlus-Haus, ein Mini-Haus mit allen ökologischen Finessen und digitaler Steuerung, sorgte für gute Laune, weil man hier lernte, dass man 8 Jahre lang mit einem Fahrrad-Dynamo Strom durch Strampeln erzeugen muss, um Energie für ein Wohnhaus für ein Jahr zu erzeugen …?! Noch Fragen? Bei uns reichte es zumindest zwei schweißtreibende Minuten für das müde Flackern dreier Strahler.
Das neueste Projekt der Studierenden, ein Tiny-House auf einem Trailer, hatte sogleich Interessenten unter den Schüler*innen, man plante schon, an welchen schönen Orten man sein Tiny-House aufstellen könnte; Briefkasten dran und fertig ist das minimale Wohnen. Diese Antwort auf Wuchermieten und Städte ohne Wohnraum planen und gestalten die Studierenden natürlich auch ökologisch verträglich aus duftendem Solling- Holz. Man kann des Tiny-House auf der nächsten Baumesse bewundern!
Der wissenschaftliche Mitarbeiter Lukas Liebner wies parallel dazu in die Techniken und Anwendung von Virtual Reality ein, so dass man virtuell Gebäude erkunden und viel über digitales Planen und Bauen erfahren konnte.
Die Schülerinnen und Schüler der 10-3 waren jedenfalls sehr beeindruckt von diesem Vormittag.
Parallel hat die Klasse im Kunstunterricht bereits zum Thema Wohnen mit der Natur analog und digital geplant, gerade entstehen spannende reale und virtuelle Modelle nachhaltiger und energieeffizienter Wohnhäuser. Sven Schönemann und Finn Lembeck und andere Schüler planen bereits professionell virtuell an privaten Geräten. Die Einbeziehung von Natur in und an Wohngebäuden steht im Fokus, um das Klima auch durch Begrünung aktiv zu verbessern. Der Schnuppertag an der HAWK vertiefte diese Erfahrungen und es war allen schnell klar, Green Building ist ein hochkomplexes Thema mit einem ganzheitlichen Anspruch an die Planung, Durchführung und Nutzung.
Foto: HAWK